Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Zweite Großschadenslage durch Hochwasser in diesem Jahr

Einsatz der Feuerwehr NeudenauHochwasser am von Uwe Amann, FF Neudenau

Abt. Neudenau

264 Einsatzstunden leisteten die aktiven Feuerwehrfrauen und -männer der Abteilung Neudenau nach den verheerenden Regenfällen am Freitagabend.

Gegen 18.15 Uhr musste sich die Neudenauer Feuerwehrabteilung selbst über die Funkmeldeempfänger alarmieren, da ein Durchkommen zur Feuerwehrleitstelle Heilbronn weder über Telefon, noch über Funk möglich war (ein entsprechendes Alarmierungsgerät ist im Feuerwehrhaus vorhanden).Der erst gemeldete Einsatz waren Bäume, die nach Windbruch die Straße in Richtung Allfeld blockierten. Der Einsatz war nach ca. 15 Minuten abgearbeitet. Der Kommandowagen und das Tanklöschfahrzeug waren gerade auf der Rückfahrt zum Feuerwehrhaus, als Wassermassen aus der „Klinge" sich ihren Weg über die Fahrbahn der Allfelder Straße suchten, um dann weiter ein Wiesenstück hinunterzustürzen und dann über den Blumenweg hinab in die Gartenstraße zu fließen.Maßnahmen, Schlimmeres zu verhindern, waren zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr möglich…

Am Ende de Starkregens hatte sich die Flut ihren Weg entlang der Gartenstraße bis zur Einmündung Kapellenweg gesucht, wo sie durch Wohnhäuser, Firmenräume und Gärten abfloss.

Die Leitstelle der Feuerwehr war durch die Großschadenslage total blockiert. Endlich, um 18.36 Uhr wurden alle Neudenauer Feuerwehrabteilunge über Sirenen alarmiert. (Eine örtliche Auslösung der Sirenen ist technisch nicht möglich).

Aufgrund der komplexen Lage und der Tatsache, das dieses Mal die Stadtteile auch erheblich mehr betroffen waren als am Emma-Unwetter am 01. März - und die dortigen Feuerwehrabteilungen nicht in der Kernstadt helfen konnten - entschloss die Einsatzleitung, das Technische Hilfswerk (THW) nachzualarmieren.Es steht außer Frage, dass diese Entscheidung genau die richtige war. Das THW arbeitete den Schadensraum Gartenstraße/Kapellenweg zusammen mit den Mitarbeitern vom städtischen Bauhof ab und entlastete damit die Feuerwehr erheblich.

Dennoch blieben für die Abteilung Neudenau noch ca. 20 Einsatzstellen, wovon einige aber erst durch ein Alarmfax der Feuerwehrleitstelle bekannt wurden, welches erst um 20.50 Uhr einging. Es beinhaltete Notrufe, die im Zeitraum von 18.18 Uhr bis 19.03 Uhr abgesetzt worden waren. Wir bedauern dies sehr und haben dann in der Folge die Schadensstellen noch abgefahren, wobei sich die betroffenen Mitbürger natürlich bereits selbst geholfen hatten. Mit allen wurden aber persönliche Gespräche geführt. Mit der Leitstelle Heilbronn muss natürlich noch geklärt werden, wie es zu der Verzögerung kommen konnte.

Der erste „Einsatztag" wurde dann, nachdem alle gemeldeten Schadenslagen abgearbeitet waren, am 31.05.2008 um 03.00 Uhr (knapp 9 Stunden nach der ersten Alarmierung) beendet.Die Verpflegung der Einsatzkräfte hatte das DRK Neudenau und erfreulicherweise die Feuerwehrfrauen der Abteilung übernommen - dafür nochmals herzlichen Dank.

Am Samstag waren weitere Alarmierungen zum Auspumpen von Kellern in Wohnhäusern erforderlich, so dass die Abteilung Neudenau wieder von 12.00 Uhr bis 18.30 Uhr im Einsatz war. Diesmal erhielten wir jedoch Unterstützung von den Herbolzheimer Feuerwehrkameraden.

Am 31.05.2008, 18.30 Uhr, konnten wir den Einsatz beenden, wobei die Reinigung und teilweise Wiederinstandsetzung von Ausrüstung und Geräten noch einige ehrenamtliche Stunden in Anspruch nehmen wird.

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle noch bei der Metzgerei Muthler und der Bäckerei Schleier in Neudenau, die uns bei solchen Lagen immer wieder unterstützen und keine Mühe scheuen, uns mit guter Verpflegung zu versorgen!

 

Abt. Herbolzheim

Der größte Einsatz der Herbolzheimer Abteilung war sicherlich, als der Lauf des Kressbachs im Bereich Kreßbacher Straße / Hungerbergstraße und Neubürgerweg die Wassermassen nicht mehr halten konnte, diese über weite Teile der Straße liefen und dabei große Schlammansammlungen zurückließen.Aus der Jagst wurde Wasser in ein Silofass gefördert, mit dem dann die Straßen abgespritzt und gespült werden konnten. Hier wurden auch einige Liter Wasser aus dem öffentlichen Hydrantennetz benutzt.Hinzu kamen zahlreiche vollgelaufene Keller, vor allem in der Friedhofstrasse, da hier wegen den Bauarbeiten die Abwasserkanäle unbenutzbar sind und das Wasser direkt in Höfe bzw. Keller der Anwohner schoss.

 

Abteilung Siglingen - LG Siglingen

Die Löschgruppe Siglingen war durchgehend von etwa 18.15 Uhr bis 00.45 Uhr mit zehn Mann im Einsatz. Dabei wurden elf Einsatzstellen abgearbeitet, Hauptaugenmerk lag hier im Bereich Züttlinger Straße, Reichertshäuser Straße und L1096. Aber auch im Siglinger Dorf lagen Einsatzschwerpunkte. Außerdem unterstützte die Löschgruppe wie auch das Tanklöschfahrzeug aus Neudenau die Löschgruppe Kreßbach bei der Reinigung der Ortsdurchfahrt im südlichsten Ortsteil. Neben überfluteten Kellern und überschwemmten Straßen wurde auch ein Baum beseitigt, der auf eine Stromleitung gestürzt war (hier war auch ein Mitarbeiter der EnBW im Einsatz).

An dieser Stelle herzlichen Dank an die Firma Xella/Fermacell, die uns freundlicherweise über fünf Stunden kostenlos ihren Radlader zur Verfügung gestellt hat - ohne dieses Gerät wären wir einige Stunden länger im Einsatz gewesen.

 

gez. für die Abteilungen: Sven Reinhardt, Daniel Beck, Christian Knotzgez. Uwe Amann, Pressesprecher FFN