Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Wasser + Schaummittel + Druckluft = effektives, wirtschaftliches und umweltschonendes Löschverfahren

von Andreas Rudlof

"Wetten, dass wir es schaffen, einen brennenden Pkw mit weniger als 750 Liter Wasser zu löschen?" Mit dieser provokativen Frage stellten sich Reiner Gehring von der Firma Schmitz und Dieter Friede von der DFW Special Products GmbH vor die im Bad Friedrichshaller Feuerwehrhaus versammelten Feuerwehrangehörigen. Anfangs etwas skeptisch, ließen sich die Bad Friedrichshaller Feuerwehrleute dann doch auf die "Wette" ein und erwarteten gespannt das Ergebnis.

Im Rahmen einer Produktpräsentation stellten die beiden Vertriebsmitarbeiter das ?Schmitz One Seven? Druckluftschaumlöschsystem sowie eine dazugehörige mögliche Fahrzeugvariante, ein Kleintanklöschfahrzeug "KTLF", vor und erbrachten eindrucksvoll den Nachweis, dass man unter Verwendung moderner Löschtechnik eine effektive, ressourcen- und damit letztendlich auch umweltschonende Brandbekämpfung durchführen kann.

Der Trick dabei ist, dass durch die Zugabe von Schaummittel und Druckluft aus einem Tropfen Wasser durchschnittlich sieben vergleichbar große Schaumblasen gebildet werden. Durch diese Vergrößerung der Oberfläche wird bei der Brandbekämpfung wesentlich mehr Wärme absorbiert, was letztendlich einen hervorragenden Löscherfolg nach sich zieht.

Neben einem geringen Wasserverbrauch ist die Umweltverträglichkeit des zum Einsatz kommenden Schaummittels einer der Vorteile des "One Seven"-Systems.

Um die Effektivität dieser Löschmethode vorzuführen, wurde auf einem Übungsplatz ein Pkw in Brand gesetzt. Nach ausreichender Vorbrenndauer wurde dann an dem im Vollbrand stehenden Wagen die Wirksamkeit und anwenderfreundliche Handhabung beim Ablöschen des Fahrzeugs unter Beweis gestellt.

Wie Reiner Gehring und Dieter Friede im Rahmen einer theoretischen Einweisung den Feuerwehrangehörigen eingangs erläuterten, entstehen aus 7000 Liter Luft, 1000 Liter Wasser und "nur" 3 Litern Schaummittel ca. 8000 Liter Löschmittel "One Seven".

"Bei Brandversuchen an der Forschungsstelle für Brandschutztechnik in Karlsruhe wurde nachgewiesen, dass bei Verwendung des One Seven-Systems zur Bekämpfung eines Zimmerbrandes das Feuer fünfmal schneller gelöscht war, als bei Anwendung der herkömmlichen Löschmethode mit ausschließlicher Verwendung von Wasser", informierte Reiner Gehring. Des weiteren sei mit der Druckluftschaumtechnik weniger als ein Fünftel der sonst üblichen Wassermenge benötigt worden.

Alles in allem wurden zum Ablöschen des Pkw knapp 200 Liter Wasser verbraucht. Insofern war die ursprünglich ausgesprochene "Wette" gewonnen und die anwesenden Feuerwehrangehörigen vom Ergebnis positiv überrascht. Nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass der Schaum an Oberflächen sehr gut anhaftet und der mit Druckluftschaum gefüllte Schlauch federleicht ist. Dies empfanden die Feuerwehrmänner als großen Vorteil bei der Vornahme des Rohres, da sie bei der Schlauch- bzw. Rohrführung hier etwas beweglicher sind, als mit einem wesentlich schwereren Wasserschlauch.

Auch Stadtbrandmeister Kurt Semen zeigte sich von den Ergebnissen der Produktpräsentation beeindruckt und bewertete das "One Seven"-System als durchaus ernstzunehmende Variante für eine moderne und zeitgemäße Brandbekämpfung. Bei künftigen Fahrzeugbeschaffungen werde man sich nochmals ernsthaft mit der Thematik auseinandersetzen und die Einführung des "One Seven"-Systems in Erwägung ziehen, so Kurt Semen. Besonderes Interesse weckte dabei die Aussage, dass das "One Seven"-System auch in bereits vorhandene Löschfahrzeuge nachgerüstet werden kann, ohne gleich ein komplett neues Löschfahrzeug beschaffen zu müssen.

Bilder: Der auf dem Übungsplatz in Brand gesetzte Pkw wurde mit dem "One Seven"-Druckluftschaumsystem unter Verwendung von knapp 200 Litern Wasser und rund 0,6 Litern Schaummittelkonzentrat (Class-A-Foam) innerhalb kürzester Zeit vollständig abgelöscht.