Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Vier Minuten nach Alarm im Einsatz

Möckmühlvon Cordula Dürr HSt

Freitagabend. 18.30 Uhr. Die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr Möckmühl werden über Funk alarmiert. Innerhalb von drei Minuten muss einer von ihnen - üblicherweise, derjenige, der den kürzesten Weg zum Gerätehaus hat - von dort aus der Leitstelle in Heilbronn melden, dass der Alarm eingegangen ist. Gleichzeitig erfährt er, was passiert ist.

In diesem Fall heißt es, „im Keller eines Lagergebäudes neben dem Bahnhof ist ein Brand ausgebrochen, einige Menschen sind eingeschlossen“. Nur das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Bürgermeister und die Einsatzleitung der Feuerwehr wissen zunächst, dass es sich um eine Übung handelt.Keine vier Minuten vergehen, bis die Floriansjünger eintreffen, ihre Schutzkleidung schnappen und in die Fahrzeuge klettern.

In rasanter Fahrt mit Martinshorn und Blaulicht bahnen sich zunächst sechs Feuerwehrautos den Weg durch die belebten Straßen. Während der Fahrt werden Stiefel, Helm, Jacken und Atemschutzmasken angezogen. Aus dem genannten Gebäude in der Bahnhofstraße steigt dichter Rauch auf.Ein kräftiger Regenguss prasselt nieder, als die Feuerwehrleute ihre Gerätschaften in Stellung bringen. Während die beiden Tanklöschfahrzeuge mit jeweils 2500 Liter Wasser an Bord die erste Brandbekämpfung übernehmen, wird die Förderleitung zur Saugstelle Jagst installiert. Die Drehleiter ist ausgefahren, um übers Dach einige Eingeschlossene zu retten und danach von oben dem Feuer zu Leibe rücken zu können.Während das DRK mit 12 Sanitätern schon die ersten Verletzten versorgt, schlagen Feuerwehrmänner mit Bohrhammer und schwerem Brechwerkzeug ein Loch in die Hauswand, um einen weiteren Zugang zum Gebäude zu bekommen. Im Inneren sorgen zwei mit Brennstoff präparierte Farbeimer für starke Rauchentwicklung, die das Auffinden der zwei versteckten Puppen erschweren soll.

Nach und nach werden verblüffend real geschminkte „Verletzte“ zu den DRK-Fahrzeugen geführt oder getragen. Brandverletzungen zweiten und dritten Grades, ein offenes Bauchtrauma, eine Oberschenkelfraktur und ein lebensbedrohliches Polytrauma werden simuliert. In Abstimmung mit der Notärztin vor Ort agieren die Einsatzkräfte äußerst besonnen und fürsorglich - genau so, als würde es sich um einen Ernstfall handeln.

Feuerwehrabteilungskommandant Uwe Thoma ist mit seiner 35 Mann starken Truppe hochzufrieden. Obwohl der Regen den Einsatz erschwert habe, sei sehr zügig gearbeitet worden. Auch auf spontane Veränderungen des ursprünglichen Einsatzbefehls, wie die Anforderung eines zusätzlichen Fahrzeugs, um eine weitere Pumpe zur Verfügung zu haben, oder der nachträgliche Heizölbrand im Keller, der mit Löschschaum bekämpft werden musste, hätten die Einsatzkräfte hervorragend reagiert.Diese Jahreshauptübung, so bilanzierte Thoma, sei insgesamt sehr gelungen. Er räumte aber ein, dass man bei einem bewohnten Gebäude, das nicht wie das Übungsobjekt kurz vor dem Abbruch stehe, wesentlich schonungsvoller vorgehen würde.

Foto: Beim Großeinsatz der Freiwillige Feuerwehr von Möckmühl erfuhren die Floriansjünger erst vor Ort, dass es sich um eine unangekündigte Übung handelt. (Foto: Cordula Dürr)