Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Mehr Brände: Extreme Dürre lässt die Aktiven schwitzen

Ilsfeldvon Reto Bosch, HSt

Die guten Nachrichten: Auch 2003 haben die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Heilbronn ihre Aufgaben erfüllt, die Jugendwehren sind weiter auf Erfolgskurs. Die schlechte Nachricht: Das Geld für Investitionen wird immer knapper.

Voraussetzung für eine sinnvolle Feuerwehr-Arbeit: genügend Aktive. Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann machte bei der Dienstversammlung der Wehren in Ilsfeld-Auenstein klar, dass die Personalstärke 2003 mit etwa 3800 Aktiven nahezu konstant geblieben ist. Ziel ist dennoch, vor allem die Tagespräsenz der Wehren zu verbessern. Deshalb wirbt Hansmann seit einiger Zeit um weibliche Brandbekämpfer. Und: deren Zahl ist von 99 auf 107 gestiegen. Das seien zwar „kleine Schritte“, Hansmann nannte die Tendenz aber „erfreulich“.

Kreisbrandmeister und Landrat Klaus Czernuska sind sich einig. Die Entwicklung der Jugendfeuerwehren im Unterland ist beispielhaft. Inzwischen engagieren sich 1167 Nachwuchsaktive. Nur in Eberstadt und Cleebronn gibt es keine Jugendwehr. Der Fortschritt sei eng mit dem ehemaligen Jugendfeuerwehrwart Wolfgang Hagner verknüpft, der jetzt von Knut Steinbauer abgelöst worden ist.

Im vergangenen Jahr hatten die Feuerwehren 19 Zuschussanträge für Investitionen gestellt. Das Geld, das das Regierungspräsidium Stuttgart freigab, reichte allerdings nur für sechs Maßnahmen.Insgesamt wurde nur 50 Prozent der vom Landkreis beantragten Summe bewilligt. Im laufenden Jahr wird sich dieses Problem nach Einschätzung von Bezirksbranddirektor Frieder Lieb noch verschärfen.

Er geht davon aus, dass 2004 nur rund ein Drittel der nachgefragten Mittel freigegeben werden können. Zum 1. Januar gelten für die Feuerwehren neue Zuwendungsrichtlinien. Eine Folge davon: Die Landesförderung für die Ausbildung auf Kreisebene entfällt. Weil diese Kurse als unverzichtbar angesehen werden, springt nach einem Beschluss des Bau- und Umweltausschusses der Landkreis in die Bresche - trotz eigener finanzieller Nöte.

Nach Angaben von Klaus Czernuska werden dafür 25 000 Euro in den Nachtragsetat des Kreises eingestellt. Für „unbefriedigend“ hält Hansmann die Situation in einem anderen Ausbildungsbereich: Von 389 Anmeldungen aus dem Unterland für die Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg wurden nur 92 berücksichtigt.

Ihr Können mussten die Aktiven 2003 bei 1560 Einsätzen beweisen. 317 Mal registrierte Hans-Wilhelm Hansmann zudem blinde oder böswillige Alarme. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Laut Hansmann hängt dies mit dem trockenen und heißen Sommer zusammen.

Aus Furcht vor Feuer hätten die Bürger Rauch schneller gemeldet. Die extremen Wetterbedingungen seien auch dafür verantwortlich, dass die Zahl der Brände um 22 Prozent auf 523 gestiegen ist. Dafür mussten die Wehren seltener zur technischen Hilfeleistung (893) ausrücken: Es gab 2003 deutlich weniger Hochwassereinsätze als 2002.

01.03.2004