Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Schwerer Verkehrsunfall im Weinsberger Kreuz - 20 Tonnen Zuckerrüben auf Autobahn

Einsatz der Feuerwehren Weinsberg, Neckarsulm und HeilbronnVerkehrsunfall PKW am von PD Heilbronn

Fast schon an ein Wunder grenzt die Tatsache, dass bei dem schweren Verkehrsunfall am Freitagmorgen nicht noch mehr Autos in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein mit etwa 20 Tonnen Zuckerrüben beladener Sattelzug war gegen 05.30 Uhr auf der BAB 81 in Richtung Würzburg unterwegs, als wenige hundert Meter vor der Überleitung in Richtung Nürnberg an dem Fahrzeug vorn links ein Reifen platzte. Der 72-jährige Fahrer konnte dadurch seinen Lkw nicht mehr in der Spur halten, geriet nach links gegen die Mittelleitplanke und riss die linke Säule der Schilderbrücke aus der Verankerung. Während diese Schilderbrücke direkt auf die Fahrbahn Richtung Würzburg fiel, durchbrach der Lkw-Fahrer die Mittelleitplanke, riss die linke Säule der Schilderbrücke in Fahrtrichtung Stuttgart ab und kippte mit dem gesamten Sattelzug auf die Seite, so dass sich sämtliche Zuckerrüben über die Fahrbahnen verteilten. Außer dem Auto eines 32-Jährigen, welchem noch einige Rüben auf seinen Opel geschleudert wurden, wurde kein weiteres Fahrzeug in Mitleidenschaft gezogen. Die Schilderbrücke auf der Fahrbahn in Richtung Stuttgart wurde nicht komplett abgerissen, sondern hing schräg über alle Fahrstreifen an noch einer Säule.

Nach Auskunft der Straßenmeisterei wurden sämtliche betonierten Fundamente der beiden Schilderbrücken zerstört. Der Autobahnschaden dürfte sich auf etwa 200.000 Euro belaufen. Am Sattelzug, welcher nach dem Durchbrechen der Mittelleitplanke auf die Seite fiel, entstand Totalschaden in Höhe von etwa 30.000 Euro. Der Opel, der durch die heruntergeschleuderten Zuckerrüben in Mitleidenschaft gezogen wurde, dürfte einen Schaden von rund 2.000 Euro erlitten haben. Ziemliches Glück hatte auch der 72-jährige Lkw-Fahrer. Trotz der heftigen Zusammenstöße mit den Säulen der Schilderbrücken und seines Umkippens zog er sich lediglich leichte Verletzungen zu. Er wurde zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Während der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass etwa 150 bis 300 Liter Dieselkraftstoff am verunfallten Lkw ausgelaufen waren. Somit musste die Erde im Bereich der Mittelleitplanke oberflächlich abgetragen werden.

Problematisch war die Verkehrssituation rund um das Weinsberger Kreuz und auf dem Umleitungsstrecken. Nach dem Unfall gegen 05.30 Uhr mussten beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt werden. Gegen 08.20 Uhr konnte ein Fahrstreifen in Richtung Würzburg für den Verkehr freigegeben werden. Rund um das Weinsberger Kreuz entstanden Staus in einer Gesamtlänge von etwa 20 Kilometern. Die Pkw-Fahrer, welche mit ihren Fahrzeugen im Stau in Richtung Stuttgart standen, konnten nach und nach von der Polizei rückwärts von der Autobahn heruntergelotst werden, so dass diese an der Anschlussstelle Neckarsulm auf die Landstraße einfahren konnten. Ab 12.30 Uhr konnte auch ein Fahrstreifen in Richtung Stuttgart freigegeben werden. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass die bestehende Sperrung auf der BAB noch bis etwa 14.00 Uhr andauern wird. Die empfohlenen Umleitungsstrecken rund um das Weinsberger Kreuz waren verkehrsmäßig enorm belastet, jedoch konnte der Verkehr trotz allem noch einigermaßen abfliessen.

Die Autobahnmeistereien Ludwigsburg und Neuenstadt waren mit 20 Mann im Einsatz. Ein Rettungsfahrzeug des DRK, welches vorsorglich angefordert wurde, konnte wenig später den Unfallort wieder verlassen. Die Feuerwehren Weinsberg, Neckarsulm und Heilbronn waren mit 47 Mann und 17 Fahrzeugen am Einsatzort. Mit Hilfe eines Schwerlastkranes konnte die schief hängende Schilderbrücke zunächst gesichert, später dann abgebaut werden. Zum Abtransport der Schilderbrücken war das THW von Heilbronn und Stuttgart mit Tiefladern im Einsatz. Der Lkw musste von einem Abschleppunternehmen mit schwerem Gerät aufgerichtet und geborgen werden. Zwanzig Polizeibeamte der Autobahn- und Verkehrspolizei Heilbronn waren mit der Unfallaufnahme, Absperrungen und Umleitungen beschäftigt. Ein Polizeihubschrauber war zur Stau- und Verkehrsaufklärung ebenfalls eingesetzt.