Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Gasflasche explodiert wie eine Bombe

Einsatz der Feuerwehren Bad Wimpfen, Bad Rappenau, Neckarsulm, Heilbronn und Werkfeuerwehr Solvay Fluor GmbHBrand landwirtschaftliches Anwesen am von Rudolf Landauer, HSt

Kleine Ursache - große Wirkung: In einem als Werkstatt und Reithalle genutzten 1200 Quadratmeter großen Gebäude brach am Samstag gegen 14 Uhr ein Feuer aus, das ein Großaufgebot an Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf den Plan rief. Nach ersten Ermittlungen sind wohl Reparaturarbeiten mit einem Trennschleifer im Werkstattbereich ursächlich. Der Schaden: 100 000 Euro.

Rauchsäule Blaulichter und Martinshörner aus allen Richtungen: Auf dem Hof der Landwirtsfamilie Kirrstein in den Höhenhöfen war im Bereich der Werkstatt Feuer ausgebrochen, das sich rasch auf die angrenzende Reithalle ausbreitete. Eine weit sichtbare dunkle Rauchsäule kündete von dem Brand. Zu allem Unglück lagerten direkt neben der Reithalle Hunderte gepresster Strohballen, die ebenfalls Feuer fingen.

Explosivgeschosse Wie gefährlich sich Einsätze der Feuerwehr gestalten können, erlebten die Feuerwehrleute erneut. In der Werkstatt lagerten mehrere mit Azetylen und Sauerstoff gefüllte Gasflaschen. Wie eine Bombe explodierte eine Azetylenflasche und flog zig Meter weit ins Gelände. Die anderen Flaschen konnten von Feuerwehrleuten ins Freie geborgen und in einem Wasserfass abgekühlt werden.

Wasserbedarf entstand an den Strahlrohren und bei der Löschmannschaft. Während Durst durch das DRK gestillt werden konnte, gab es beim Löschwasser Probleme. Der Brandort zeigte erneut die schwierige Situation auf, in der sich abgelegene Bauernhöfe befinden. Selbst lange Schlauchleitungen aus der Stadt und viel technisches Gerät konnten den Wasserbedarf nicht genügend abdecken. Einsatzleiter Martin Ramsperger reagierte, und so eilten die Feuerwehren aus Neckarsulm und Heilbronn sowie Landwirte mit großen Tanks zu Hilfe und versorgten die Angriffstrupps mit zusätzlichem Wasser. 150 000 Liter Wasser wurden auf diese Weise herbeigefahren.

Überlandhilfe Insgesamt waren die Freiwillige Feuerwehr Bad Wimpfen mit 45 Mann und acht Fahrzeugen, die Feuerwehr Bad Rappenau mit zehn Mann und zwei Fahrzeugen, die Feuerwehr Neckarsulm mit vier Mann und zwei Fahrzeugen, die Werksfeuerwehr der Firma Solvay mit zwei Mann und einem Fahrzeug sowie die Berufsfeuerwehr Heilbronn mit fünf Mann und zwei Fahrzeugen im Einsatz. Vom DRK-Ortsverein Bad Wimpfen befanden sich ein Rettungsassistent sowie drei Sanitäter vor Ort.

Glimpflich Ein großes Problem bereiteten die brennenden Strohballen, die, so aufgesetzt, sehr schwer zu löschen sind. Ein Bagger und ein Radlader verstreuten sie auf angrenzenden Wiesen, und dort wurde das brennende Stroh stundenlang abgelöscht. 81 Atemschutzflaschen wurden geleert. Personen und auch die auf dem Hof anwesenden Reitpferde kamen nicht zu Schaden. Der als Reitstall benutzte Teil des Gebäudes wurde nur unwesentlich in Mitleidenschaft gezogen. Ein 28 Jahre alter Bewohner des Aussiedlerhofes, der die Reparaturarbeiten durchführte, erlitt beim Löschversuch eine kleinere Brandwunde an der rechten Hand.