Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Nach Brand: 69-Jähriger schwebt in Lebensgefahr

Heilbronnvon Carsten Friese, HSt

Nach einem Brand in seiner Zwei-Zimmer-Wohnung schwebt ein 69-jähriger gehbehinderte Heilbronner in akuter Lebensgefahr. Aufgrund schwerster Brandverletzungen muss der Mann in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen verlegt werden, teilte die Polizei am Dienstagnachmittag auf Anfrage mit. Gegen 8 Uhr morgens hatte ein Nachbar wegen der starken Rauchentwicklung aus der Wohnung des Mannes die Feuerwehr alarmiert.

Nur unter Atemschutz konnten die Retter in die verrauchte Wohnung in der Mönchseestraße eindringen. Sie brachten den bewusstlosen Mann sofort ins Freie, leisteten Erste Hilfe, ehe die Rettungssanitäter den Schwerverletzten übernahmen. In der Wohnung konnte die Feuerwehr den Brand rasch löschen und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Geschosse im Mehrfamilienhaus verhindern.

Schwarz-graue Wolke

Im Treppenhaus lag auch am Mittag noch beißender Brandgeruch in der Luft. Alarmiert von dem Rauch, war ein 66-jähriger Hausbewohner am Morgen sofort zur Wohnung des 69-Jährigen gelaufen. Trotz seines Klopfens und Klingelns habe niemand reagiert. Als die Feuerwehr die Wohnungstür mit Spezialwerkzeug öffnete, „kam ein großer Schwall schwarz-grauer Luft raus“. Das Geschehen hat ihn und seine Frau beunruhigt. „Wenn das nachts passiert wäre – man darf sich das gar nicht vorstellen.“

Kerze als Ursache?

Im Wohnschlafzimmer der Erdgeschosswohnung ist das Feuer ausgebrochen. Eine zerstörte Klappcouch, an der die Flammen den Bezug teilweise weggefressen und Holzteile angekohlt haben, stand am Morgen im Hof. Putz ist in der Wohnung großflächig abgeplatzt. Fremdverschulden oder einen technischen Defekt schließen die Ermittler nach ersten Erkenntnissen als Brandursache aus. Fahrlässigkeit nicht. Dass der 69-Jährige Raucher ist und in seiner Wohnung oft Kerzen brannten, ist in seinem Umfeld zu hören.

Stark zurückgezogen soll der Mann gelebt haben, der nach einem früheren Arbeitsunfall einen Arm verloren hatte und nach einer Hüftoperation nicht mehr gut gehen konnte. Einkäufe hat er offenbar mit Hilfe eines Taxifahrers erledigt. „Sonst ist er kaum noch vor die Tür gegangen“, berichtet ein Nachbar.

Den gesamten Sachschaden schätzt die Feuerwehr auf rund 40.000 Euro.