Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Wohnhaus wird ein Raub der Flammen

Einsatz der Feuerwehr LangenbrettachGebäudebrand am von Rolf Muth, HSt

Sechsköpfige Familie kommt bei den Großeltern unter

Samstag, der 13., brachte einer sechsköpfigen Familie in Langenbrettach großes Unglück. Das Haus in der Neuenstadter Straße wurde ein Raub der Flammen. Es ist unbewohnbar. Die Kriminalpolizei ermittelt offenbar auch in Richtung Brandstiftung. Ein Holzstapel in der Nähe war fast zeitgleich mittels Brandbeschleuniger in Flammen aufgegangen, weiß Bürgermeister Tilman Schmidt.

Kurz vor 21 Uhr entdeckten Nachbarn den Brand im Keller. Die Eltern und die vier erwachsenen Kinder waren zu dieser Zeit unterwegs.

„Unsere Feuerwehr war sehr schnell am Brandort“, sagt der Bürgermeister. 35 Kräfte aus Langenbrettach waren im Einsatz. Zehn Mann wurden mit Drehleiter und Löschgruppenfahrzeug aus Neckarsulm nachalarmiert. Aus Kochersteinsfeld kamen weitere zehn Helfer dazu. Die Berufsfeuerwehr Heilbronn schickte ein Spezialfahrzeug, damit das Öl-Wasser-Gemisch aus dem Heizraum im Keller abgepumpt werden konnte.

Als der Abteilungskommandant Markus Kreß mit seinen Männern eintraf, war der Brand noch auf den Kellerbereich beschränkt. „Dann hat das auf einmal durchgezündet.“ Das 100 Jahre alte Haus, die Scheune mit Stroh - „alles knochentrocken“.

Ein Trupp aus dem Teilort Langenbeutingen löschte den Holzstapel, der 200 Meter weiter in Flammen aufging. Zufall? Wohl kaum. Die Polizei, so Tilman Schmidt wird ihre Untersuchung intensivieren, nachdem sie dort Fußspuren und Brandbeschleuniger gefunden habe. „Das ist mysteriös.“

Nach zwei Stunden hatte die Wehr das lodernde Feuer im Griff, nach vier Stunden war der Brand gelöscht. Bis Sonntag nachmittag stand die Brandwache vor Ort.

Die Nachbarn sind geschockt. Das Feuer sei so heiß gewesen, dass die Rollläden eines Wohnhauses auf der Straßenseite gegenüber geschmolzen sind, Scheiben sind geplatzt.

Die Familie wurde rasch über Handy alarmiert. Die Kinder holten noch Katze, Vögel und Schildkröte aus dem Haus. Persönliches Hab und Gut wurde ein Raub der Flammen oder ist durch Rauch und Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen. Die Familie ist zunächst bei den Großeltern untergekommen. „Ich weiß aber nicht, wie es danach weitergeht“, sagt die Ehefrau. Die Familie müsse sich jetzt zunächst einmal von diesem Schock erholen.

Rolf Muth, HSt

Bild 1: Totalschaden: Ein Wohnhaus samt Scheune ist am Samstag ein Raub der Flammen geworden. Brandstiftung wurde am Sonntag nicht ausgeschlossen.

Bild 2: Auch am Sonntag war die Feuerwehr noch am Brandort vorzufinden. Die Brandwache kontrollierte regelmäßig nach wieder aufflammenden Glutnestern.

Fotos: Dittmar Dirks