Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Großbrand im Ortskern von Bad Friedrichshall Duttenberg

Einsatz der Feuerwehren Bad Friedrichshall, Bad Wimpfen, Bad Rappenau, Heilbronn, Neckarsulm, Gundelsheim und OedheimBrand landwirtschaftliches Anwesen am von Medienteam, Feuerwehr Bad Friedrichshall

Um 22:06 Uhr wurden alle drei Einsatzabteilungen der Feuerwehr Bad Friedrichshall mit dem Stichwort „Brand landwirtschaftliches Anwesen“ in die Duttenberger Entengasse alarmiert. Bereits bei der Einsatzabfrage wurde von der Integrierten Leitstelle Heilbronn mitgeteilt, dass mehrere Notrufe eingegangen waren und eine an ein Wohnhaus angrenzende Scheune bereits in Vollbrand stehen würde. Inwieweit das Wohnhaus betroffen sei und ob sich darin noch Personen aufhielten war zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Bedingt durch diese Informationen und dem Wissen der engen Innerortsbebauung, wurde auf der Anfahrt vom Bad Friedrichshaller Kommandant rasch eine umfangreiche Nachalarmierung von zusätzlichen Einsatzkräften ausgelöst. So wurde als 2. Löschzug mit einer Drehleiter die Feuerwehr Bad Wimpfen, als Wasserförderkomponente der Zug aus Bad Rappenau, der Abrollbehälter Atemschutz der Berufsfeuerwehr Heilbronn sowie der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Heilbronn nachalarmiert. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte stand die Denkmal Geschütze Scheune, welche in einer L-Form gebaut ist bereits in Vollbrand. Der intensive Brand hatte zudem bereits vollständig auf den Dachstuhl des angrenzenden Wohngebäudes übergegriffen. Fenster und Rollläden der benachbarten Gebäude waren bereits in Brand geraten, Glasscheiben waren aufgrund der enormen Hitze zerstört. Innerhalb der ersten Minuten nachdem die Feuerwehr vor Ort war, kam es zu heftigen Explosionen von Acetylen- und Propangasflaschen, welche mit einem mächtigen Feuerball und eine enormen Druckwelle einhergingen. Durch die Explosion wurden Werkzeuge, Schrauben und einiges an Unrat meterweise um die Einsatzstelle herum verstreut und beschädigten unteranderem geparkte PKW's aber auch beispielsweise ein Modul einer Solaranlage an einem Wohnhaus in rund 70 Meter Entfernung. Im Feuerwehrhaus der Abteilung Duttenberg, welches sich ebenfalls in der Entengasse befindet, gingen aufgrund der Druckwelle Leuchtstoffröhren zu Bruch. Glücklicherweise wurde hierbei keine Einsatzkräfte verletzt. Von der Feuerwehr wurden unter Vornahme von insgesamt 8 C und 4 B Rohren Riegelstellungen zu den Nachbargebäuden vorgenommen. Dies gestaltete sich aufgrund der engen Bebauung und der enormen Hitzentwicklung teilweise als äußerst schwierig. Ebenfalls zur Riegelstellung und Brandbekämpfung kamen die beiden Drehleitern aus Bad Friedrichshall und Bad Wimpfen mit jeweils einem Wenderohr auf der Gebäudevorderseite zum Einsatz. Rasch war klar, dass die Wasserversorgung über das örtliche Hydrantennetz nicht ausreichen kann, weshalb die beiden Wasserförderungszüge Bad Friedrichshall und Bad Rappenau eine rund 1 Kilometer lange Doppelleitung „B“ von der Jagst zur Einsatzstelle verlegten. Erst Tage zuvor hatten diesen beiden Züge gemeinsam geübt, was sich für den Einsatzerfolg bei dieser nicht alltäglichen Lage positiv auswirkte. Bis die Wasserversorgung aus dem öffentlichen Gewässer aufgebaut war, wurden die Abrollbehälter Lösch der Feuerwehren Bad Friedrichshall und Neckarsulm mit jeweils 9000 Liter Löschwasser sowie das TLF 4000 der Feuerwehr Bad Rappenau eingesetzt und mehrfach in den Nachbarkommunen Offenau und Gundelsheim - Obergriesheim neu gefüllt. Von der Polizei konnte der Einsatzleitung mitgeteilt werden, dass sich die Bewohner im Ausland und glücklicherweise nicht im Gebäude befanden. So konnten sich die Einsatzkräfte auf die Riegelstellungen und die Brandbekämpfung konzentrieren. Bedingt durch den enormen Funkenflug in Richtung weiterer Wohnbebauung aber auch landwirtschaftlichen Gebäuden, wurde ein weiterer Halbzug bestehend aus einem Löschfahrzeug und einer Drehleiter der Feuerwehr Neckarsulm nachgefordert. Geführt von einem Zugführer der Feuerwehr Bad Friedrichshall wurde zusammen mit dem Abrollbehälter Atemschutz ein Atemschutzsammelplatz für alle freien Atemschutzgeräteträger aller Feuerwehren an einem zentralen Punkt eingerichtet. Etwas weiter entfernt von der Einsatzstelle, am Ortseingang von Duttenberg wurde der ELW 2 positioniert und ein Bereitstellungsraum für weitere Einsatzmittel von Feuerwehr und Rettungsdienst eingerichtet. Die komplette Ortdurchfahrt von Duttenberg musste über Stunden gesperrt werden. Von der Einsatzeinheit Nord des DRK wurde die Verpflegung der Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus Duttenberg übernommen, aber auch eine medizinische Absicherung der Feuerwehreinsatzkräfte sichergestellt. Als Grundschutz und Ausfallsicherheit wurde von den Feuerwehren Gundelsheim und Oedheim jeweils ein mit Atemschutzgeräteträger besetztes Löschgruppenfahrzeug in den Bereitstellungsraum alarmiert. Im weiteren Einsatzverlauf musste der komplette Straßenzug der Entengasse vom Energieversorger stromlos gemacht werden. Das THW unterstütze die Maßnahmen der Feuerwehr und leuchtete die Einsatzstelle großflächig aus. Zudem wurde ein Bausachverständiger des THW angefordert um die einsturzgefährdeten Gebäude zu bewerten. Von der Feuerwehr wurde ein älteres Ehepaar aus einem leicht verrauchten Nachbargebäude verbracht und durch die Stadtverwaltung, welche von Herrn Bürgermeister Timo Frey an der Einsatzstelle vertreten war, in eine städtische Notunterkunft gebracht. Die Löscharbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden hin. Von der Abteilung Duttenberg wurde bis 7:00 Uhr am Folgetag eine Brandwache gestellt. Glücklicherweise wurde bei dem Brand niemand verletzt.