Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Wenn dicker Qualm den Fluchtweg versperrt

Schwaigernvon Gabi Muth, HSt

Dicker Rauch zog durch das Treppenhaus der Massenbachhausener Lindenhofschule. In den Klassenzimmern herrschte Aufregung pur. Die örtliche Freiwillige Feuerwehr übte am Samstagvormittag den Ernstfall. Fast zeitgleich simulierten auch die Wehrmänner in Schwaigern-Stetten in der Grundschule den Brandfall.

Dass die 156 Massenbachhausener Jungen und Mädchen auch am Wochenende früh aus den Federn müssen, um die Schulbank zu drücken, macht ihnen gar nichts aus. „Ich habe mich so richtig auf heute gefreut“, sagt Dustin Uhlig. Aufgeregt rutschen die Kinder auf ihren Stühlen umher und warten darauf, dass es endlich losgeht. Was für die Kinder Spannung und Neugierde bedeutet, ist für Kommandant Matthias Schüssler und seine Männer eine wichtige Trainingsstunde. Denn sollte es im Schulhaus wirklich einmal brennen, muss jeder Handgriff sitzen.

Kurz nach 9 Uhr zieht der dicke Rauch unter der Tür der ersten Klasse hindurch. Klassenlehrerin Tina Lang löst den hausinternen Feueralarm aus. Rektorin Luitgart Hutzler ruft die Feuerwehr. Ohrenbetäubend laut heult die Sirene auf dem Dach los. In den Klassenzimmern warten die Kinder darauf, „gerettet“ zu werden.

Das Magazin liegt zwar direkt gegenüber dem Schulgebäude. Dennoch muss das Einsatzfahrzeug, um in der richten Position am Einsatzort zu stehen, erst eine Runde fahren. Schläuche werden gekoppelt, Tragen für eventuell Verletzte bereit gelegt. Mit Atemschutzgerät gehen Timo Reistenbach und Rainer Merkle ins Schulhaus. Zeitgleich trifft die Massenbacher Abteilung der Schwaigerner Feuerwehr mit Abteilungschef Helmut Gogel ein. Sie stellt die zweite Gruppe und befährt das Schulgelände von der nördlichen Seite. Auch für Gogel eine wichtige Übung. „Die meisten unserer Männer kennen das Schulgebäude nur von außen.“

Fünf der acht Klassen verlassen das Gebäude sofort über die Feuertreppe. Die Kinder im südlichen Trakt um Konrektor Franz Kapinus und um Klassenlehrerin Silke Mittenmayer können das Treppenhaus nicht mehr passieren. „Einer nach dem anderen“, beruhigt Franz Kapinus die Jungs und Mädchen, während diese mit Hilfe der Wehrmänner aus dem Fenster steigen. „Das war lustig“, lacht Lea Baumgärtner. Klassenlehrerin Silke Mittenmayer hat indessen selbst die Initiative ergriffen. In ihrem Zimmer, in dem die Fenster teilweise kniehoch am Gehweg entlang liegen, ist das auch kein Problem. Doch Klasse 1 aus dem ersten Stock fehlt noch: Der Rauch im Treppenhaus versperrt den Weg zur Feuertreppe.

„Im Notfall müssen diese Kinder aus den Fenstern hinaus aufs Dach der Aula klettern“, weiß Luitgart Hutzler. Bei der Übung am Samstag sind auch diese Abc-Schützen nach rund 15 Minuten in Sicherheit - allerdings über das inzwischen rauchfreie Treppenhaus. Sie an diesem Tag mit der Leiter vom Dach der Aula zu holen, ist Kommandant Matthias Schüssler zu gefährlich. „Bei einer Übung muss man nichts riskieren.“

Bild 1: Ein Kind nach dem anderen bringt die Feuerwehr in Sicherheit. An der Massenbachhausener Grundschule war am Samstag Probealarm. (Foto: Gabi Muth)

Bilder 2 - 5: Volker Lang, Feuerwehr Schwaigern