Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Wenn der Wald brennt, wird das Wasser knapp

Beilsteinvon Wolfgang Seybold HSt

Das Szenario: ein Unfall mit einer Holz-Vollerntemaschine, die einen Waldbrand zwischen Prevorst und Stocksberg auslöst. Großalarm. Diese Hauptübung hielt über 50 Feuerwehrleute aus Oberstenfeld, Beilstein und Wüstenrot-Neulautern auf Trab.

Mit sieben Löschfahrzeugen und 1000 Meter Schlauchleitung wurde die Brandbekämpfung in dem abgelegenen Waldgebiet ?Plattenschlag? zu einer echten Herausforderung. Das fing schon beim Alarm an, den Oberstenfelds Kommandant Jürgen Beck um 16.05 Uhr gab.

Am Brandort grenzen die Kreise Ludwigsburg, Heilbronn und Rems-Murr aneinander. In welcher Einsatzzentrale landet der Notruf? Von Ludwigsburg wurden nacheinander die Feuerwehren Oberstenfeld, Beilstein und die Abteilung Neulautern der Wüstenroter Wehr alarmiert.

Mit Blaulicht und Martinshorn und zwölf Mann Besatzung erreichte das Löschfahrzeug aus Oberstenfeld-Prevorst sieben Minuten nach der Alarmierung den Brandort. Abteilungskommandant Wilfried Schöneck, der auch die gesamte Leitung der Übung hatte, sondierte die Lage und gab die Einsatzbefehle. Wenig später hieß es: ?Wasser marsch!? Aber nach knapp zehn Minuten waren die 1000 Liter Wasser des TLF 8 verspritzt, das Feuer loderte noch.

Die Flammen fraßen sich den Berghang hinauf und bedrohten die NATO-Funkstation, die es nun mit vereinten Kräften zu schützen galt. Unter dem Kommando von Michael Reichert begann die Abteilung Neulautern der Wüstenroter Wehr eine Schlauchleitung vom Hydranten in Stocksberg zur einen Kilometer entfernten Funkstation zu legen.

Dabei kam die Beilsteiner Feuerwehr mit Material und 26 Mann zur Hilfe. Rund 45 Minuten nach der Alarmierung hieß es auch an der bedrohten Militäranlage ?Wasser marsch!? Der Wasserdruck reichte sogar für die Brandbekämpfung aus.

Beilsteins Kommandant Bernd Kircher hatte Bedenken, ob der Stocksberger Wasservorrat von 1000 Kubikmetern zum Löschen eines großen Waldbrandes ausreichen würde. Mit den Tanklöschfahrzeugen aus Oberstenfeld und Beilstein sowie einem Landwirt aus Prevorst, der mit seinem Fasswagen aushalf, wurde ein Pendelverkehr zwischen Prevorst und Brandort hergestellt. ?Das große Problem bei einem tatsächlichen Waldbrand in dieser Gegend wird die Versorgung mit Löschwasser sein?, sagte Oberstenfelds Kommandant Jürgen Beck.

Da Prevorst noch nicht an das öffentliche Leitungsnetz angeschlossen ist, würden auch hier wie in Stocksberg die Wasservorräte relativ bald erschöpft sein.

Bei der Manöverkritik im Prevorster Dorfhaus besprachen die Feuerwehrleute bei einem Vesper die aufgetretenen Probleme. Kommandant Jürgen Beck hob anerkennend heraus, dass die Zusammenarbeit der Feuerwehren aus den benachbarten Landkreisen in den waldreichen Löwensteiner Bergen eine effektive Brandbekämpfung ermöglichen würde.