Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Von der Spritzenremise zum Feuerwehrhaus

Roigheimvon Bernhard Götz HSt

Bei der Feuerwehr zählen die Taten. So hatten die Roigheimer Floriansjünger vor zehn Jahren beim Bau ihres Feuerwehrhauses kräftig angepackt. „Wir haben ein Feuerwehrhaus mit Fahrzeughalle, einen Funkraum, Schulungs- und Kameradschaftsraum sowie den erforderlichen Sozialräumen, dass auch heute noch den Erfordernissen einer Freiwilligen Feuerwehr entspricht“, so der Kommandant Nico Saur.

Aus nah und fern waren die Besucher zum Fest der Feuerwehr nach Roigheim gekommen. Bei herrlichem Sonnenschein genossen die Gäste den Nachmittag mit dem umfangreichen Programm.

Besonders für die Kinder gab es aufregendes zu sehen. Ein Höhepunkt war die Vorführung der Drehleiter. Welcher Junge und welches Mädchen wünschen sich nicht einmal mit dem Feuerwehrauto zu fahren? Ständig wartete eine lange Schlange der Kleinen auf die nächste Tour mit dem großen roten Auto.

Auf eine solch gute Ausstattung, konnten die Roigheimer in früherer Zeit beileibe nicht zurückblicken. 1719 wurde die Seckachtalgemeinde von einer Katastrophe heimgesucht. Zwei Drittel aller Häuser verbrannten mit Hab und Gut. Bis die Männer vom Feld kamen, war nichts mehr zu retten.

Eine lokale Feuerwehrordnung wurde erlassen: „Die gesamte Einwohnerschaft wird ermahnt, einen gut verpichten Fyer Aymer anzuschaffen…“ 1842 dann forderte das Königliche Oberamt die Roigheimer auf, ein Feuerlokal einzurichten. Die einst ledernen Schläuche wurden dann in der Feuerremise geschmiert und mussten vor Ratten und Mäusen aufbewahrt werden.

Aus einem Lager des Malerbetriebs Kohlhammer entstand mit erheblichen Aus- und Umbauten das attraktive Feuerwehrhaus. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum die Roigheimer keine Nachwuchssorgen bei der Jungfeuerwehr haben. Schon Zwölfjährige können in Roigheim mitmachen. Dass sie dabei auch etwas lernen, zeigten sie bei einer Übung am Gerätehaus. Mit einem Hydrantenwagen aus historischem Bestand wurde das Feuer angegangen. Hierbei zeigte sich, dass Bernd Englert, der stellvertretende Kommandant, als Brandstifter völlig ungeeignet ist.

Als er das Manöverfeuer anzünden wollte, stellte er fest, dass er weder Feuerzeug noch Streichhölzer eingesteckt hatte. Kommandant Nico Saur konnte aushelfen und der „Angriff“ der Jungs und Mädels begann: Ein Standrohr wurde am Hydrant angeschlossen, Verteiler angeflanscht, Schläuche verlegt. Mit drei Spritzen war das Feuer auf dem Hof innerhalb kurzer Zeit unter großem Beifall der vielen Schaulustigen gelöscht.

Viele Gäste nutzten auch die Gelegenheit sich im Kameradschaftsraum anhand der ausgehängten Fotografien über die Einsätze der Freiwillige Feuerwehr in Roigheim zu informieren.