Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Übung bei Reitanlage

Bad Friedrichshallvon Peter Klotz, HSt

Das Szenario war durchaus vorstellbar, wenn auch unter Verkettung ungünstiger Bedingungen. Der Einsatzgrund für die Löschzugübung, bei der 56 Feuerwehrleute und neun Fahrzeuge alarmiert wurden, war ein Brand auf der Reitanlage Schuster im Offenauer Gewann Edelberg.

Der Kaminofen im Reiterstüble sollte wegen Überhitzung und eines glühenden Ofenrohrs die Holzdecke zum Brennen gebracht haben. Ein Gast versuchte dann mit einem Eimer Wasser zu löschen, erreichte dabei aber das Gegenteil - der Ofen explodierte, und neun Menschen waren in der Gaststube teilweise verletzt und orientierungslos gefangen. Der Brand griff dann auf die daneben liegende Reithalle über, in der sich noch zwei Pferde befanden. Die Freiwillige Feuerwehr Offenau, Chef im Ring war der stellvertretende Kommandant Rainer Beer, stellte beim Eintreffen schnell fest, dass der Brandherd sehr umfangreich und die Wasserversorgung über einen Hydranten nicht ausreichen würde. Deshalb wurden die Nachbarwehren ebenfalls alarmiert.
Der Einsatzleiter ließ zur Unterstützung eine 600 Meter lange Schlauchleitung vom Neckar her legen. Dazu musste man B 27 und Bahnlinie unterqueren und das Anwesen Pierro durchschneiden. Nur um diese Schläuche zu füllen, brauchte man 2700 Liter Wasser. Von der inzwischen eingetroffenen mobilen Einsatzleitung mit Kommandant Kurt Semen und Gerhard Kupfer wurden drei Gruppen gebildet. Die Wehren aus Gundelsheim und Oedheim kümmerten sich um die Wasserversorgung, im Abschnitt West löschten Offenau und Gundelsheim, im Abschnitt Ost war das Drehleiterfahrzeug mit der Mannschaft aus Bad Friedrichshall im Einsatz. Einem Trupp mit Atemschutzmasken gelang es, die eingeschlossenen Personen und Tiere zu befreien. Ein weiterer gemeinsamer Löschzug blieb wegen der bei dieser Trockenheit akuten Waldbrandgefahr in Bereitschaft. Die Einsatzleiter waren sehr zufrieden mit der gut funktionierenden Verzahnung der Mannschaften. Mit Gerhard Kupfer war sogar ein BeaBwzmZ (Beauftragter der Bundeswehr für zivilmilitärische Zusammenarbeit) vor Ort. Diese Stellen bei den Landratsämtern wurden dieses Jahr neu geschaffen und mit Reserveoffizieren besetzt, um im Katastrophenfall die Zusammenarbeit reibungslos zu gestalten.

Bild: Gerhard Kupfer (li.) und Kurt Semen hatten die Einsatzleitung. Wegen der Waldbrandgefahr hielt die Feuerwehr auch die Umgebung im Auge. (Foto: Peter Klotz)