Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Trockenheit und Unwetter: Wetterkapriolen halten Feuerwehr mehr und mehr auf Trab

Heilbronnvon SWR Heilbronn

Immer wieder muss die Feuerwehr momentan Flächenbrände bekämpfen. Zwei solcher Einsätze am Tag seien aktuell nicht überraschend, so die Heilbronner Feuerwehr.

Die erste Hitzewelle des Jahres ist schon durch – und hielt auch die Feuerwehr auf Trab: Mehrere kleine Flächenbrände, die gelöscht werden mussten. So entdeckten beispielsweise Fahrradfahrer vergangene Woche kleinere Feuer in den Heilbronner Stadtteilen Frankenbach und Kirchhausen. Davor mussten die Einsatzkräfte schon nach Heilbronn-Biberach ausrücken, um 300 Quadratmeter Grasfläche zu löschen.

Brände wegen Trockenheit immer früher im Jahr

Dass diese Brände - verursacht durch Hitze und Trockenheit - so früh im Jahr beginnen, habe er auch noch nicht erlebt, sagte der Heilbronner Feuerwehrsprecher Jürgen Vogt dem SWR. Zwei Flächenbrände am Tag - das ist momentan nicht ungewöhnlich, sagt auch Frank Zimmermann, stellvertretender Kommandant der Heilbronner Feuerwehr. Das sei der Witterung geschuldet.

Auch für Unwetter muss die Feuerwehr gerüstet sein

Doch nicht nur die Trockenheit fordert die Rettungskräfte mehr und mehr heraus, auch Unwetter kommen in der Region immer wieder vor. Große Unglücke, wie zuletzt beispielsweise im Ahrtal oder 2016 die Flutkatastrophe in Braunsbach bleiben zum Glück die Ausnahme. Starke Regenfälle, ganze Straßenzüge, die unter Wasser stehen und überflutete Keller gehören dennoch mittlerweile zum jährlichen Einsatzbild dazu.

In Heilbronn gibt es dafür ein entsprechendes Unwetterkonzept, dasaus viel Training besteht. Dabei wird auch die Frage behandelt, wie reagiert werden muss, wenn eine Vielzahl von Einsätzen gleichzeitig kommt. Dabei ist erst einmal das Herzstück der Wehr - die Leitstelle - gefragt, sagt Zimmermann. Dort laufen die ganzen Hilferufe ein. Dann geht es darum, schnell zu entscheiden, welche Einsätze Priorität haben, welche Kräfte wohin geschickt werden müssen. Und: Wie und wo dezentrale Anlaufstellen an den Einsatzorten geschaffen werden können. Derzeit laufen dazu wieder Schulungen.

Hitzebrände verlangen viel ab

Gerüstet sein muss die Feuerwehr auf jede Art Einsatz: So muss schonmal eine Katze vom Dach geholt, ein Reptil im Garten gefangen oder ein Schaf aus dem Abwasserrohr gerettet werden. Ab und an fischen die Floriansjünger auch Motorroller oder Autos aus Gewässern. Alltäglich sind sicherlich kleinere Brände in Küchen oder von Containern.

Hitzebrände aber halten die Männer und Frauen nur in dieser Jahreszeit auf Trab: Das seien Brände, vor denen auch erfahrene Feuerwehrleute Respekt haben, so der stellvertretende Kommandant. Und deswegen heißt es trainieren. Das A und O bei solchen Flächenbränden sei die Vorbereitung, denn diese Brände könnten sich unkontrolliert verbreiten, in alle Richtungen – eine Gefahr auch für die Einsatzkräfte. Vor allen Dingen, wenn es noch windig ist.

Deshalb wird in Theorie und Praxis geübt, so Zimmermann: „Eine taktische Schulung, wie geh ich da ran, dass ich mich nicht selber in Gefahr begebe und natürlich die Technik, die Ausstattung. In Heilbronn haben wir extra ein geländegängiges Fahrzeug mit Wasser drauf, so dass man auch mal in den Acker reinfahren kann.“

Kein offenes Feuer, keine Flaschen oder Kippen in Wiesen oder Wälder werfen

Aber auch die Bevölkerung könne ihren Teil dazu beitragen, dass die Feuerwehr weniger zu solchen Einsätzen ausrücken muss. Hier heißt es mitdenken, sagt Zimmermann. Viele Flächenbrände entstehen nämlich durch Unachtsamkeit und lassen sich vermeiden. Flaschen in ein trockenes, abgemähtes Wiesengebiet werfen, die Kippe gedankenlos wegschnippen - das kann schon zu einem Feuer und einem richtigen Brand führen. Aber auch das unachtsame Grillen im Wald sollte man zu dieser Jahreszeit tunlichst vermeiden.

Auch beim Grillen daheim vorab Gedanken machen

Die Brände durch Hitze passieren aber nicht nur in freier Natur. Bei Trockenheit sei auch im eigenen Garten Vorsicht geboten, wenn es zum Beispiel um offenes Feuer oder den nächsten Grillabend geht. Hier empfiehlt der Heilbronner, ein entsprechendes Löschmittel bereitzuhalten oder „sich zumindest im Klaren darüber sein, wo kann ich schnell Löschmittel herbekommen, wo ist die nächste Gießkanne, wo ist der nächste Gartenschlauch? Einfach ein bisschen vorausdenken.“