Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Stadt muss tiefer in die Tasche greifen

Schwaigernvon Friedhelm Römer, HSt

Die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses Niederhofen wird teurer als vorgesehen. Das ergab die Entwurfsplanung der beauftragten Schwaigerner Architektin Jeanette Binder, die das im Vorfeld mit der Feuerwehr abgestimmte Projekt in der Ratssitzung vorstellte. Statt 300 000 Euro, die Kämmerer Andreas Kohl bisher in der mittelfristigen Finanzplanung eingeplant hatte, kommen nun rund 480 000 Euro auf die Stadt Schwaigern zu. Die Summe soll auf die Jahre 2014 und 2015 verteilt werden.

Bedarf

Die Feuerwehr sieht Bedarf für ein kleines Büro und für Umkleidemöglichkeiten, die von der Fahrzeughalle getrennt sind. Ferner fehlen separate Umkleidemöglichkeiten für Frauen. „Deshalb mussten weibliche Feuerwehrleute bisher abgewiesen werden“, so Jeanette Binder, die auch SPD-Stadträtin ist. Probleme gab es auch wegen fehlender Lagermöglichkeiten für Material und Schläuche sowie aufgrund eines zu kleinen Schulungsraums. Der 45 Mann starken Abteilung Niederhofen stehen 70 Quadratmeter zu. Auch der Einbau einer separaten Küche ist vorgesehen.

Als problematisch haben sich bisher auch die fehlerhafte Heizung und das undichte Dach erwiesen. Angedacht ist hier eine Pelletheizung. Darüber hinaus soll das Gebäude aufgestockt und mit einem Pultdach versehen werden. Schulungsraum und Büro kommen in das Obergeschoss. „Vom Konzept und der Ausführung her ist es ein guter Entwurf“, betonte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Michael Wagenplast (CDU).

Im Gegensatz zum einstimmig gefassten Grundsatzbeschluss in der Julisitzung gab es in der jüngsten Sitzung aber auch kritische Äußerungen aufgrund der Kostensteigerung. „Mit dem Konzept können wir uns anfreunden, aber hier haben wir es mit einer 60-prozentigen Steigerung zu tun“, sagte SPD-Fraktionssprecher Lothar Kulzer und brachte grundsätzlich eine Zentralisierung der Feuerwehrstandorte für Schwaigern ins Spiel. „Wir sollten darüber nachdenken.“ Diesem Vorschlag erteilte Bürgermeister Johannes Hauser sofort eine Absage: „Wenn wir die Alarmierungszeiten einhalten wollen, brauchen wir die Teilort-Feuerwehren.“

Einsparungen

Regina Jürgens von der LGU schlug vor, sich an der zunächst geplanten Summe von 300 000 Euro zu orientieren, „und dann schauen wir, was wir dafür bekommen“. Einsparungsmöglichkeiten sah sie im Schulungsraum. Da dieser vermutlich eher selten genutzt werde, könnten die Feuerwehrleute auf andere Standorte ausweichen.

Hartmut Eisele sah eine solche Lösung allerdings skeptisch. „Die Feuerwehrarbeit hat sich deutlich verändert in den vergangenen Jahren. Außerdem gibt es Vorgaben, die man einhalten muss“, so der FWV-Stadtrat. Er wies darauf hin, dass die Feuerwehr zu den Pflichtaufgaben einer Kommune gehöre. Jedoch forderte auch er, „die Kosten im Blick zu behalten“. Der Gemeinderat beschloss schließlich die Entwurfsplanung bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung.