Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Rescue Days 2005 - Augsburg

von Bertram Karcher

?Von Helm bis Stiefel auf Ausbildung eingestellt? so oder ähnlich könnte der Leitspruch der Rescue Days 2005 lauten. Bereits zum dritten Mal in Folge richtete der Güglinger Rettungsgerätehersteller die Firma Weber Hydraulik die Rescue Days aus. Nach den Erfolgen 2003 in Heilbronn und 2004 in Mönchengladbach war die Veranstaltung in diesem Jahr zu Gast in Augsburg. Unterstützt durch die Berufsfeuerwehr Augsburg und der Freiwilligen Feuerwehr Augsburg konnte die größte europäische Veranstaltung im Bereich der ?Technischen Hilfeleistung? mit großem Erfolg durchgeführt werden. Gewappnet mit den Erfahrungen aus den vergangenen Jahren und einem erweiterten Ausbilderteam konnten in diesem Jahr über 300 Lehrgangsteilnehmer aus Schweden, Dänemark, Holland, Österreich, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Italien, Spanien, USA, und Deutschland an drei vollen Tagen ausgebildet werden. 105 Altfahrzeuge sowie 15 Nullserienfahrzeuge, 12 LKW Fahrerhäuser und drei Busse dienten als Übungsobjekte. Die Rescue Days 2005 teilten sich in zwei Veranstaltungen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurden an zwei Tagen die Teilnehmer an verschiedenen Unfallszenarien geschult. Am Dritten Tag fand ein Fortbildung für Notärzte und ein Busrettungsseminar statt.

Fast ?unstillbar? scheint der Wissensdurst im Bereich der Technischen Hilfeleistung zu sein. Die Rescue Days 2005 waren kaum nach der Bekanntgabe wieder ausgebucht. Um mit der Entwicklung von immer komplexer werdenden Fahrzeugtechnologien mithalten zu können, ist eine permanente Weiterbildung unabdingbar. Neue Fahrzeugtechnologien verlangen den Feuerwehren und Rettungsdiensten neue Einsatztaktiken ab. Wie diese in der Theorie und Praxis umgesetzt werden können, schulte das Weber-Hydraulik Ausbilderteam.

Großes Interesse wie bereits in den vergangen Jahren, zeigten die Teilnehmer an der Station der Neufahrzeuge. An insgesamt 15 so genannten Nullserien Fahrzeugen wurde den Teilnehmer veranschaulicht, welche Probleme es bei der Schnittführung geben kann. Weitere Ausbildungsschwerpunkte wurden hier auf den Bereich der Airbag- und Antriebstechnik gelegt. Um mit den besonderen Materialeigenschaften aktuell verbauter Werkstoffen wie Kunststoff oder Aluminium an Kotflügel oder Stählen mit hohen Zugfestigkeiten umgehen zu können, wurde an dieser Station besonders die Kreativität des Geräteführers gefordert.

Die schon fast ?traditionellen Stationen? wie LKW Rettung, PKW Dachlage, PKW Seitenlage, PKW auf Barriere, PKW unter Trailer, PKW unter LKW bekamen in diesem Jahr Zuwachs - Stichwort ?Cross Ramming?. Das die Rettung nach einem Verkehrsunfall fast ausschließlich nur mit Rettungszylindern abzuarbeiten ist, konnten die Teilnehmer an dieser Station üben. Ein deformiertes Fahrzeug wird mit Hilfe von Rettungszylindern auseinander gedrückt. Damit wird eine Öffnung geschaffen die groß genug ist, um eine eingeschlossene Person zu versorgen und anschließend zu befreien.

Der dritte Tag stand im Zeichen der Busrettung und Notärztefortbildung. Die Ausbilder der Berufsfeuerwehr Augsburg sowie ein Notarzt aus Augsburg, schulten eindrucksvoll das Umgehen mit einem Massenanfall von Verletzten nach einem Busunfall. Über 30 Mimen, die jeweils mit verschiedensten Verletzungsmuster zu recht geschminkt bzw. präpariert waren, boten im Businneren eine große schauspielerische Leistung, kaum von der Realität zu unterscheiden. Auf Kommando brach das Chaos aus. Hilferufe hier, Schrei da ein Bild des Grauens, doch Gott sei Dank nur gespielt. Jetzt lag es an den Teilnehmer ruhe zu bewahren und die Situation abzuarbeiten. Wie der richtige Gebrauch der Patientensichtungskarten schnell Ordnung in ein Chaos bringen kann, wurde mit als Ausbildungsschwerpunkt vermittelt. Die nächsten Rescue Days 2006 werden in Cloppenburg veranstaltet.

Bilder: Bertram Karcher und Firma Weber-Hydraulik GmbH