Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Michelbach braucht dringend einen Löschteich

Zaberfeldvon Markus Sawall, HSt

Es war zwar nur eine Übung, doch bei einem richtigen Brandfall in Zaberfeld-Michelbach reicht die Löschwasserversorgung, so wie sie bisher vorgesehen war, nicht aus. Eine Alarmübung der Zaberfelder Feuerwehr beim Autohaus Odenwälder deckte jetzt die klaffende Lücke in der Brandbekämpfung für den Zaberfelder Ortsteil auf.

Die mehr als 400 Meter lange Schlauchleitung vom Bach zum Brandobjekt war zwar mit Wasser gefüllt, doch zum Spritzen oder gar Feuerlöschen hätte das Wasser des Michelbachs nicht ausgereicht. Die meiste Zeit im Jahr ist der Bach nur ein kleines Rinnsal.

Dieses kann zwar aufgestaut werden, doch bis sich genügend Wasser für eine wirkungsvolle Brandbekämpfung gesammelt hat, würden Tage vergehen, stellte Kommandant Günter Schuhmacher am Ende der Übung ernüchtert fest. Auch aus dem Trinkwassernetz könne im Ernstfall nicht genügend Löschwasser entnommen werden, kritisierte er.

Einzige Möglichkeit: Michelbach braucht in Ortsnähe einen Feuerlöschteich. Dieses Anliegen gaben der Feuerwehrkommandant und seine Zug- und Gruppenführer Bürgermeister Thilo Michler bei der abschließenden Manöverkritik der gut einstündigen nächtlichen Großübung mit auf den Weg. Vorübergehend wird die Löschwasserlücke nun dadurch geschlossen werden, dass im Ernstfall eine Nachbarwehr alarmiert wird. Diese muss dann eine Schlauchleitung vom Michelbachsee zum Brandobjekt aufbauen, erklärte Kommandant Schuhmacher. Für die Zaberfelder Feuerwehr sei die Entfernung zu weit: Das vorhandene Schlauchmaterial und die zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte reichen im Ernstfall nicht aus.

Die Ausgangslage bei der Übung: Drei Verletzte hat es bei einer Verpuffung durch Schweißarbeiten in dem Michelbacher Autohaus gegeben. Die ganze Werkstatt ist voll mit (Disko-)Rauch. Damit das nächtliche Übungsszenario noch realistischer wirkte, hatte der Kommandant zur Überraschung der meisten Feuerwehrmänner den Einsatzzeitpunkt ohne Vorankündigung auf 18.15 Uhr gelegt. Die Folge: Nur rund die Hälfte aller 74 möglichen Einsatzkräfte erreichte der Alarm. Eine normale Mannschaftsstärke für einen Abend- oder Wochenendeinsatz , stellte Günter Schuhmacher am Übungsende fest.

Auch bis zum Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs am Brandobjekt vergingen realistische zehn Minuten. Mit dem dann folgenden Übungsablauf der beiden Löschzüge zeigte sich Kommandant Günter Schuhmacher durchaus zufrieden: Der Bergung von Verletzten und der Übergabe an die ebenfalls alarmierte Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Zaberfelder Roten Kreuzes (DRK) zur Erstversorgung, der Brandbekämpfung und Sicherung angrenzender Gebäude sowie dem Aufbau einer zweiten Wasserversorgung vom Michelbach. Das war Spitze , lobte er seine Männer. Dafür, dass der Michelbach nicht genügend Wasser führte, konnten die schließlich nichts.

(Foto: Markus Sawall)