Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Kinder frühzeitig für den Brandschutz sensibilisieren

von Andreas Rudlof, KFV-Medienteam

In der Bundesrepublik Deutschland kommen jährlich rund 700 bis 800 Menschen durch Brände oder deren Folgen ums Leben. Allein in Baden-Württemberg sind dies etwa 100 Menschenleben pro Jahr – davon über 10 Prozent Kinder. Deshalb ist es besonders wichtig, gerade Kinder möglichst frühzeitig auf die Gefahren im Umgang mit Feuer hinzuweisen und sie für den Brandschutz bzw. die Brandverhütung zu sensibilisieren.

Bisher haben sich einzelne Feuerwehren des Stadt- und Landkreises Heilbronn in der Brandschutzerziehung engagiert und eigene Konzepte entwickelt, um im Rahmen der Früherziehung in den Kindergärten und den Grundschulen die Kinder spielerisch in die komplexe Thematik einzuführen.

Da es im Stadt- und Landkreis Heilbronn bisher jedoch kein standardisiertes Ausbildungs- und Anschauungsmaterial gab, reifte bereits im Jahr 2004 der Gedanke, den Feuerwehren geeignetes Gerät und geeignete Hilfsmittel für die Brandschutzerziehung an die Hand zu geben.

Dank der großzügigen Unterstützung der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Heilbronn konnte der Kreisfeuerwehrverband Heilbronn nun einen Anhänger mit adäquater Beladung für die Brandschutzerziehung in Dienst stellen.

Zur offiziellen Übergabe und Indienststellung im Bad Wimpfener Feuerwehrhaus konnte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn, Reinhold Korb, den Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Heilbronn und Mitglied des Stiftungsvorstandes, Hans Hambücher, den ersten Landesbeamten Lutz Mai, MdL Reinhold Gall, Wimpfens Bürgermeister Claus Brechter sowie den Leiter der Feuerwehr Heilbronn, Eberhard Jochim, begrüßen.

„Ein langer Weg liegt hinter uns“, betonte Reinhold Korb und zeigte sich sichtlich erfreut darüber, dass durch eine großzügige Spende der Sparkassenstiftung die Umsetzung des Konzeptes möglich gemacht werden konnte.

„Der Anhänger mit seiner umfangreichen Beladung für die Brandschutzerziehung soll allen Feuerwehren des Stadt- und Landkreises die Möglichkeit geben, sie bei Veranstaltungen zur Brandschutzerziehung in Kindergärten oder Schulen tatkräftig zu unterstützen“, unterstrich Reinhold Korb.

Dabei stehe das Ziel im Vordergrund, unermessliches Leid und einen jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden zwischen 3 und 3,5 Milliarden Euro als Folge zahlreicher Brände durch geeignete Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen bereits im Kindesalter möglichst zu minimieren, gab Korb zu bedenken. Insbesondere auch aufgrund der Tatsache, dass die Entstehung vieler Brände oftmals aufgrund von Unwissenheit oder Unachtsamkeit verursacht bzw. begünstigt wird.

„Brandschutzerziehung und -aufklärung ist daher für die Feuerwehren eine wichtige Aufgabe, die flächendeckend erfüllt werden muss“, fordert Korb. Deshalb zeigte sich der Verbandsvorsitzende um so mehr erfreut darüber, die Feuerwehren im Stadt- und Landkreis mit diesem neuen Anhänger für die Brandschutzerziehung in dieser verantwortungsvollen Aufgabe tatkräftig unterstützen zu können.

Besonderen Dank sprach Reinhold Korb dem Leiter der Feuerwehr Heilbronn und seinen Mannen für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Planung, Beschaffung und dem Ausbau des Anhängers aus. Aber auch Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer erntete für die äußerliche Gestaltung besonderes Lob. „Es ist ihm in hervorragender Weise gelungen, den Gedanken der Brandschutzerziehung optisch wirkungsvoll zu präsentieren“, so Reinhold Korb.

Last but not least übermittelte Korb nochmals den herzlichsten Dank des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn an Hans Hambücher für die großzügige Spende über 15.000,– Euro zur Verwirklichung des Projekts.

Eberhard Jochim erläuterte anschließend die Konzeption des Anhängers, die alle Anwesenden davon überzeugte, dass die Planung und Ausführung durchdacht und für eine praxisnahe Verwendung erfolgt ist.

So können die Kinder hier lernen und üben, wie man einen Notruf richtig absetzt und natürlich welche Notrufnummer man überhaupt wählen muss, damit schnelle Hilfe kommt. In praktischen Versuchen kann den Kleinen gezeigt werden, was durch unbedachten Umgang, insbesondere mit Kerzen, Streichhölzern oder Feuerzeugen, alles passieren kann.

Aber auch die von einer Fettexplosion ausgehenden Gefahren können angesprochen und anschaulich demonstriert werden. Die nicht zu unterschätzende Problematik der Ausbreitung von gefährlichem Brandrauch kann in einem eigens dafür konzipierten Rauchhaus begreiflich dargestellt werden.

Um den spielerischen Teil nicht zu kurz kommen zu lassen stehen Kinder-Feuerwehrhelme, ein Planschbecken, sowie vier Bobby-Cars zur Verfügung.

Ein eigens für die Brandschutzerziehung ausgearbeiteter Foliensatz sowie natürlich Haushaltsrauchmelder ergänzen die Anschauungsmaterialien für eine effektive Sensibilisierung zur Brandverhütung und -früherkennung.

Hans Hambücher bezeichnete die Spende der Sparkassenstiftung für den Anhänger und die Materialien zur Brandschutzerziehung als „sinnvolle Investition“. Gleichzeitig lobte er das Engagement der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrangehörigen in den Feuerwehren des Stadt- und Landkreises und zeigte sich erfreut darüber, mit dieser Spende einen zielgerichteten Beitrag zur frühestmöglichen Aufklärung von Kindern von den Gefahren von Feuer und zur Verhütung von Bränden geleistet zu haben.

Der Brandschutzerziehungs-Anhänger ist bei der Berufsfeuerwehr Heilbronn stationiert und kann dort von den Feuerwehren für ihre Veranstaltungen – nach einer umfangreichen Einweisung in die Handhabung der Gerätschaften – abgerufen werden.

„Somit ist sichergestellt, dass die Ausstattung nach jedem ‚Einsatz’ immer wieder komplettiert wird und der Anhänger mit seiner Beladung funktionstüchtig bleibt“, merkte Eberhard Jochim an.

Wenn man insbesondere bedenkt, dass kindliche Neugier bzw. der Spiel- und Nachahmungstrieb die Hauptursache für ein durch Kinder unbedacht entfachtes Feuer ist, wird deutlich, dass man mit der Aufklärungsarbeit gar nicht früh genug beginnen kann. Letztendlich haben Kinder auch einen Anspruch auf eine frühzeitige Information, um Gefahrensituationen rechtzeitig erkennen und richtig handeln zu können. Verbote, Abschreckung oder bei den Kindern geschürte Angst sind hierbei wenig geeignet, um das Problem zu lösen. „Ein Verbot wirkt nur, solange man es kontrollieren kann“, sind sich die Brandschutzerzieher einig. Daher ist es besonders wichtig, die Aufgabe der Brandschutzerziehung gemeinsam im Verbund mit Feuerwehr, Eltern, Erzieher(innen) und Lehrer(innen) möglichst frühzeitig anzugehen.

„Mit dem uns jetzt zur Verfügung stehenden Brandschutzerziehungs-Anhänger und seiner umfangreichen Beladung erreichen wir künftig flächendecken ein nachvollziehbares und standardisiertes Niveau der Brandschutzerziehung im ganzen Stadt- und Landkreis“, sind sich Reinhold Korb und Eberhard Jochim sicher.

Fotos: Andreas Rudlof

Bild 1 (v.l.n.r.): Der Leiter der Feuerwehr Heilbronn und stellv. Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn, Eberhard Jochim und der Verbandsvorsitzende Reinhold Korb nehmen den symbolischen Spendenscheck der Sparkassenstiftung für den Brandschutzerziehungs-Anhänger vom Mitglied des Stiftungsvorstandes Hans Hambücher und Joachim Walter entgegen.

Bild 2: Eberhard Jochim (rechts) erläutert den Anwesenden die Konzeption des Brandschutzerziehungs-Anhängers sowie der Beladung.

Bild 3: Der Brandschutz-Erziehungsanhänger ist multifunktional gestaltet und kann bei Bedarf auch als Infostand verwendet werden. Im Bild v.l.n.r.: Reinhold Korb, Joachim Walter, Hans Hambücher und Eberhard Jochim

Bild 4: Ein Blick auf die umfangreiche Beladung und die Materialien für die Brandschutzerziehung

Bild 5: Kompakt sind alle wichtigen Elemente für die Brandschutzerziehung im Anhänger verlastet und können bei Bedarf sowie nach erfolgter Einweisung bei der Berufsfeuerwehr Heilbronn für örtliche Veranstaltungen zur Brandschutzerziehung abgerufen werden.