Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Forderung erneuert: Brandmelder sollen Leben retten

von Reto Bosch HSt

Die Zahl der Feuerwehr-Mitglieder im Landkreis Heilbronn wächst. Damit setzt sich das Unterland vom negativen Bundes- und Landestrend ab. Die Dienstversammlung der Kreis-Kommandanten in Obersulm nutzten die Verantwortlichen, um für eine Brandmelder-Pflicht zu werben. Deutlich wurde zudem, dass auch 2004 zu wenig Geld in Investitionen gesteckt wurde.

Ein Mal im Jahr treffen sich Vertreter des Landkreises, Bürgermeister und die Spitze der Feuerwehren zur Dienstversammlung. Am Samstag wies Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann in Obersulm-Eichelberg darauf hin, dass das Land im vergangenen Jahr nur 48 Prozent der beantragten Summe für Investitionen im Landkreis Heilbronn bewilligt hat. Insgesamt flossen 2004 im Unterland rund 2,3 Millionen Euro in Feuerwehrhäuser und Fahrzeuge. 428 000 Euro steuerte das Land bei. Optimistischer fiel der Blick Hansmanns in die Zukunft aus: „Ich rechne mit höheren Erlö- sen aus der Feuerschutzsteuer.“

Geeignetes Gerät ist wichtig, noch bedeutsamer sind aber die Männer und Frauen, die dieses bedienen. Die Gesamtzahl der Feuerwehrmitglieder (ohne Berufswehr Heilbronn) kletterte von 6469 auf 6560. Zu diesem Anstieg trugen vor allem die Jugendfeuerwehren bei, die Zahl der Aktiven blieb konstant. Derzeit gibt es im gesamten Unterland nur noch zwei Kommunen, die auf Jugendfeuerwehren verzichten. Hansmann betonte, dass der Trend in Land und Bund schlechter aussieht: Dort schrumpfe die Zahl der Aktiven um rund zwei Prozent jährlich. Vor allem im Hinblick auf die Tagesverfügbarkeit kritisierte er, dass zu wenig Frauen Dienst leisten. „Da müssen wir noch einiges tun.“ 3809 männlichen stehen 110 weibliche Brandbekämpfer gegenüber.

Im vergangenen Jahr mussten die Feuerwehren nicht ganz so oft ausrücken wie 2003. Grund: Damals hatte ein extrem trockener Sommer die Brandgefahr erhöht. Bei den 1845 Einsätzen hatten die Aktiven über 950 Mal Technische Hilfe zu leisten. Etwa bei Zusammenstößen im Straßenverkehr oder bei Arbeitsunfällen. 305 Alarme stellten sich als unbegründet heraus. Auffallend: Die Zahl der Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen in Betrieben nahm um 90 Prozent zu. Hansmann erklärte dies vor allem durch mangelnde Wartung der Anlagen.

Die Feuerwehren waren 2004 mit der Umsetzung der neuen Auto- berichtete). Neun Wehren aus dem Unterland - und damit deutlich mehr als früher - sind seit dem 15. März für die Fernstraßen zuständig. Viel Zeit steckten die Ehrenamtlichen auch in die Ausbildung: Die Statistik von Hans-Wilhelm Hansmann weist über 1000 Lehrgangsteilnahmen auf.

Ein großes Anliegen ist den Feuerwehr-Experten, dass eine Brandmelder-Pflicht Eingang in die Landesbauordnung findet. Hansmann betonte erneut, dass auf diesem einfachen Weg viele Menschenleben gerettet werden könnten. In das selbe Horn stieß Reinhold Korb, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands. Kein Verständnis haben die Feuerwehrleute für die Argumente des Innenministeriums, das sich diesem Ansinnen bislang verweigert.

Der scheidende Landrat Klaus Czernuska erlebte seine letzte Dienstversammlung im Amt. Er machte auf das Engagement des Landkreises im Feuerwehrwesen aufmerksam, der Geld für Ausbildung und Zuschüsse bereitstellt. Und er sagte: „Die Feuerwehren sind ein Segen für unseren Raum.“