Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Feuerwehr wird eine eigene Stabsstelle

Bad Rappenauvon Nicole Theuer, HSt

Retter sind ab dem neuen Jahr direkt dem Oberbürgermeister unterstellt – Neubau für die Grombacher muss noch im Rat diskutiert werden

Ein Detail in einer E-Mail von Feuerwehrkommandant Felix Mann lässt aufhorchen. Hatte Mann bislang als „Leiter der Feuerwehr“ unterzeichnet, so steht nun unter dem Namenszug „Stabsstelle Feuerwehr“. Stabsstelle Feuerwehr? „Ja“, bestätigt Oberbürgermeister Sebastian Frei auf Nachfrage: „Ab 1. Januar 2023 ist die Feuerwehr eine eigene Stabsstelle.“ Bislang, so Frei, „ist die Feuerwehr beim Ordnungsamt eingeordnet und dessen Leiter Roland Deutschmann ist der Vorgesetzte von Felix Mann.“ Eine Konstellation, die es so in sämtlichen Kommunen des Landkreises Heilbronn gibt, wie Kreisbrandmeister Bernd Halter bestätigt.

Hohe Verantwortung

Doch angesichts der Themenvielfalt, die Deutschmann zu bearbeiten hat, kam Frei ins Überlegen. „Die Umstrukturierung hat in keinster Weise etwas mit der Person von Roland Deutschmann zu tun“, stellt Frei klar. „Er ist einer meiner besten Mitarbeiter, der mit den Flüchtlingen aus der Ukraine ebenso beschäftigt ist wie mit Corona, den Stromausfallrisiken und Fragen des Katastrophenschutzes.“ Das seien Megathemen, daher habe er sich gefragt, wie Deutschmann es in Zukunft schaffen solle, sich um alles zu kümmern. Es war für den Verwaltungschef deshalb naheliegend zu entscheiden: „Wir lösen die Feuerwehr aus dem Ordnungsamt heraus und unterstellen sie direkt mir. Damit ist Roland Deutschmann entlastet und ich kann ihm Raum geben, sich um andere Themen zu kümmern.“ Denn – auch das ist Frei wichtig – „es gibt viele Schnittstellen zwischen der Feuerwehr und mir. Die Feuerwehr ist ein wichtiger kommunalpolitischer Aspekt.“ Schon jetzt, so berichtet Frei, „nimmt Felix Mann in Absprache mit mir viele Termine wahr, denn wir möchten keinen harten Cut, sondern einen fließenden Übergang.“ Und noch etwas stellt Frei klar. „Es erfolgen keine anderen Eingruppierungen, es ist eine rein organisatorische Entscheidung und Umstrukturierung. Zukünftig gehen die Feuerwehrthemen nicht mehr über das Ordnungsamt an mich, sondern direkt an mich.“ Die Einrichtung einer Stabsstelle habe aber nicht nur organisatorische Folgen, sondern auch haushalterisch, wie Frei berichtet. „Die Feuerwehr bekommt einen eigenen Teilhaushalt, den unsere Kämmererin gerade in den Haushalt einarbeitet.“ Über diesen Teilhaushalt werden künftig alle Beschaffung abgewickelt, so Frei. Vermutlich wird sich in diesem auch der Neubau des Grombacher Feuerwehrhauses finden. Ursprünglich sollte der Spatenstich bereits nach den Sommerferien erfolgen, doch Frey berichtet: „Wir müssen mit dem Vorhaben nochmals in den Gemeinderat.“ Hochbauamtsleiter Alexander Speer erklärt auf Nachfrage: „Am 17. Oktober wird der Technische Ausschuss beraten, danach geht das Vorhaben in den Gemeinderat.“ Mehr Details lässt sich der Amtsleiter nicht entlocken. Für das Vorhaben rechnet die Kommune bislang mit Kosten von 2,25 Millionen Euro. „Wir müssen abwarten, welche Preise wir bekommen, wenn wir ausschreiben“, sagt Speer.

Ökologisch

Geplant ist ein zweigeschossiger Bau in Holzständerbauweise etwas 500 Meter vom aktuellen Feuerwehrhaus im Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes entfernt. In dem Gebäude sollen zwei Stellplätze entstehen, sodass die Grombacher Retter endlich ein Domizil für beide Fahrzeuge haben. Daneben sind geschlechtergetrennte Umkleideräume, ein Schulungsraum sowie Räumlichkeiten für die Jugend geplant. Wert haben die Planer auch auf ökologische Aspekte gelegt. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach ist ebenso geplant wie der Anschluss an Nahwärme beziehungsweise, sollte dies nicht möglich sein, der Einbau einer Wärmepumpe. Denn vorausschauend wurde schon auf eine Erdgasheizung verzichtet

Auf Standortsuche

Die Schwierigkeiten, die sich aktuell beim Bau des Grombacher Feuerwehrhauses auftun, sind nicht die
einzigen Probleme bei der Umsetzung einer neuen Immobilie für die Feuerwehr. Auch in der Kernstadt ist
das aktuelle Domizil, eine Kombination aus Feuerwehr und Bauhof, nicht mehr zeitgemäß. Allerdings:
Die ursprünglichen Pläne, direkt nebenan eine neue Bleibe für die Rettungsorganisation zu schaffen,
haben sich zerschlagen, sodass Verwaltung und Feuerwehr gemeinsam auf die Suche nach einer Standortalternative gehen müssen.