Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Fahrzeug ist für unsere Zwecke ideal

Eberstadtvon Gustav Döttling, HSt

Es war das erste Feuerwehrfahrzeug seiner Art im Landkreis Heilbronn. Seit 13 Jahren leistet das LF 8/6 mit dem Funkrufnamen „Florian Eberstadt 1-42-1“ der Eberstädter Feuerwehr treue Dienste. Damit ist das Löschgruppenfahrzeug fünf Jahre länger im Dienst als Oberfeuerwehrmann Matthias Rank.

Als Truppmann, Maschinist, Truppführer, Atemschutzträger und Sprechfunker ist der 27-jährige gebürtige Eberstädter in seiner Zeit als Feuerwehrmann rund 40 Einsätze auf dem größten Eberstädter Rettungsfahrzeug mitgefahren. „Die erste Eins bedeutet die Abteilung, 42 ist die Fahrzeuggröße, und die hintere Zahl gibt die Anzahl der Fahrzeuge in der Abteilung an“, erklärt Matthias Rank.

„Das LF ist für unsere Einsatzzwecke ideal“, sagt der gelernte Energieanlagenelektroniker, der jetzt selbstständiger Handelsvertreter in Eberstadt ist. „Weil es nur 7,5 Tonnen wiegt, dürfen es alle Maschinisten fahren, die den Führerschein Klasse drei alter Art haben“, nennt Eberstadts Feuerwehrkommandant Dietmar Lörcher einen großen Vorteil des 136 PS starken Gefährts. Als Sonderausstattung erhielt das LF 8/6 - Anschaffungskosten rund 300 000 Mark - zusätzlich zur Standardausrüstung von Beginn an eine dreiteilige Schiebleiter mit einer Rettungshöhe von zwölf Metern.

Das bereitete der Herstellerfirma anfangs Probleme, weil das zulässige Gesamtgewicht 7,5 Tonnen nicht überschreiten durfte. „Das Gewichtsproblem hat man damit gelöst, dass der Aufbau hauptsächlich aus Aluminium gefertigt ist“, berichtet Dietmar Lörcher. „Im vergangenen Jahr haben wir als zusätzliche Sonderladung noch einen Unterbausatz für Fahrzeuge bei Unfällen angeschafft“, nennt Matthias Rank, seit vier Jahren Maschinist und Fahrer, eine weitere Besonderheit der Ausstattung.

90 Prozent der Einsätze, die man auf der Eberstädter Gemarkung fahre, seien Technische Hilfeleistungen. Neun Mann Besatzung können im LF 8/6 mitfahren. Zur Standardausstattung gehören vier Atemschutzgeräte und zwei Reserveflaschen, ein Rettungssatz mit hydraulischem Spreizer und Schere, ein Stromerzeuger, eine Motorsäge, ein 50 Meter Schnellangriffsschlauch, 60 Liter Schaummittel, 200 Meter C-Schlauch, 180 Meter B-Schlauch, ein 600 Litertank und eine Pumpe, die wesentlich mehr leistet als die Norm verlangt, sowie diverse kleinere Rettungsutensilien.

„Mich hat die Technik schon immer interessiert, und außerdem wollte ich meinen Mitmenschen helfen“, nennt Rank den Grund, warum er 1988 der Freiwilligen Feuerwehr beigetreten ist. „Die Kameradschaft ist bei uns sehr gut“, fühlt er sich in der 60 Mann starken Eberstädter Wehr wohl. Am stärksten belaste ihn, wenn die Feuerwehr zu einem schweren Verkehrsunfall mit Toten und Verletzten gerufen wird. „Das ist bedrückend für mich“, bekennt der Oberfeuerwehrmann.

14 Mal ist das LF 8/6 Jahr 2006 bereits ausgerückt. Darunter waren Vogelgrippeeinsätze, um tote Vögel einzusammeln, einige Verkehrsunfälle, Ölspurbeseitigungen, und ein nächtlicher Garagenbrand. Seinen längsten Einsatz erlebte Matthias Rank vor drei Jahren, als es auf der Mülldeponie richtig gebrannt hat. „Man geht von einer Lebensdauer von 25 Jahren aus, ich hoffe, dass wir noch zwölf Jahre Freude an unserem Fahrzeug haben“, ist Kommandant Dietmar Lörcher mit dem LF 8/6 hoch zufrieden.

Bild: Als Maschinist und Fahrer muss Matthias Rank nach Einsätzen Mängel oder Schäden am Fahrzeug und der Ausrüstung melden. (Foto: Gustav Döttling)