Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Explosionen und "kleine Retter"

Bad Wimpfenvon David Binnig, HSt

Feuerwehrleute, die ausnahmsweise mal etwas anzünden wollen? Kein Wunder, dass das nicht gleich funktioniert. Nach vier, fünf Minuten Erhitzen meint Philipp Dautel: „Es brennt nicht.“ Aber es brennt dann doch, das Fett. Dass man einen solchen Fettbrand nicht mit Wasser löschen soll, hat sich Sekunden später garantiert allen Zuschauern ins Gedächtnis „eingebrannt“. Die Konsequenz eines solchen Versuchs haben sie gesehen: Eine Stichflamme, vier Meter hoch.

Tolle Show Es war eine große Show, die die freiwillige Feuerwehr an ihrem Tag der offenen Tür bot. Den nächsten Knalleffekt lieferte eine leere Spraydose. Nachdem man sie offenem Feuer ausgesetzt hatte. Die Detonation war zum Glück nur laut, nicht gefährlich. Die Dose wurde kontrolliert, in einem geschlossenen Behälter zur Explosion gebracht.

Nicht ganz so spektakulär ging es bei der Übung der Kinderfeuerwehr zu. Kleine Gestalten in kompletter Uniform, mit Helm, wuseln herum, Schläuche werden ausgerollt. „Erstes Rohr Wasser Marsch!“ - „Erstes Rohr Wasser kommt!“ Es vergeht beeindruckend wenig Zeit bis das Wasser spritzt. Es herrscht eine erstaunliche Disziplin.

Kinderwehr Vor allem, wenn man das Alter der Feuerwehrmänner und -frauen berücksichtigt: Die Jüngste ist fünf, die Ältesten gerade mal elf Jahre alt. Eine Kinderfeuerwehr gibt es nur in Bad Wimpfen. Sogar das Fernsehen war schon da und berichtete. Neun Mitglieder hat die Gruppe, „mehr können wir nicht nehmen“. Reinhold Korb ist Kommandant der freiwilligen Feuerwehr. Seit 33 Jahren. 1968 gründete er die Jugendfeuerwehr. Heute schaut er seinen Enkeln zu. Die fünfjährige Noelle und der achtjährige André sind mit Eifer bei der Sache.

Tausendsassa Vor einem Jahr ging Reinhold Korb in Rente. „Seitdem nimmt es etwas überhand.“ Das mit der Arbeit für die Feuerwehr. Nebenbei ist er noch Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes. In zwei Jahren soll Schluss sein. Zumindest als Kommandant. „Eigentlich wollte ich schon zweimal aufhören, aber zweimal haben sie mich wieder umgedreht.“

2010 feiert die Wimpfener Feuerwehr ihr 150-jähriges Jubiläum. Der Vorsitzende des Festausschusses steht schon fest: Reinhold Korb. Warum er das alles macht, über all die Jahre? „Ich wurde schon dazu erzogen anderen zu helfen.“ Außerdem komme ja auch etwas zurück. Anerkennung. Wie heute. Der Tag der offenen Tür ist gut besucht. 500 Leute sind da. Von den 115 Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr sind über 100 dabei. Welcher Verein schafft schon solch eine Quote? Wo werden bei einem Einsatz schon über 5000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet? Beim Umbau des Feuerwehrhauses am Steinweg zum Beispiel. 2004 wurde aufgestockt. Das alte Flachdach durch ein Satteldach ersetzt. Raumgewinn: 190 Quadratmeter.

Gute Ausstattung Die aktuellste Errungenschaft ist vor dem Gebäude zu bewundern. Ein Löschfahrzeug, 325 000 Euro teuer. Seit März ist es im Dienst. „Wenn es in der Altstadt mal anfängt zu brennen, da ist es schon vonnöten, dass die Feuerwehr auf dem neuesten Stand ist“, findet Hans Klempp. Er ist jedes Mal da beim Tag der offenen Tür. „Die Feuerwehr ist wichtig für Bad Wimpfen, sagt er. „Allein schon wegen den vielen Festen.“

Bild: Die Kinder in der Bad Wimpfener Feuerwehr unterstreichen die beeindruckende Nachwuchsarbeit der Floriansjünger.Foto: David Binnig