Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Explosion sorgt für Großeinsatz im Bosch Entwicklungszentrum

Abstattvon Volker Lang, KFV-Medienteam

Eine Gasexplosion an der Gasentnahmestation führt zu massiven Folgeschäden auf dem Werksgelände des Bosch Entwicklungszentrums in Abstatt. Das entstandene Feuer breitet sich über alle Etagen des Gebäudes 301 aus. Ein Teil der Belegschaft kann sich ins Freie retten, einige werden vermisst oder sind aufs Dach geflüchtet. Durch einen Verbindungskanal kommt es auch zu einer Ausweitung auf das Nachbargebäude 201. 4 Testfahrzeuge, die in unmittelbarer Nähe Testfahrten absolvierten, werden durch die Druckwelle weggeschleudert. Die Fahrer sind schwer verletzt und teilweise auch eingeklemmt. Ebenso werden im Außenbereich. diverse Behälter mit Gefahrgut beschädigt.

Die Bürgermeister Rüdiger Braun aus Abstatt und Joachim Weller aus Untergruppenbach, der Landtagsabgeordnete Ingo Rust, der Leiter der Feuerwehr Heilbronn Eberhard Jochim und sein Stellvertreter Achim Gruber, eine Abordnung der Werkfeuerwehr Bosch aus Schwieberdingen sowie zahlreiche Gemeinderäte aus Abstatt wohnten der Übung als Beobachter bei.

Die Betriebsfeuerwehr Bosch rückt sofort zur Einsatzstelle aus. Auf dem Weg zur Brandstelle stoßen die Kräfte auf eine verletzte Person, die teilweise unter einer, durch die Druckwelle weggeschleuderten, Stahltüre liegt. Sie beginnen dort sofort mit der Versorgung der Person. Unter der Erkenntnis, dass es sich um eine größere Einsatzstelle handeln muss, veranlasst der Leiter der Betriebsfeuerwehr die Alarmierung der Feuerwehr Abstatt. Nach deren Eintreffen nimmt die Besatzung des LF mit der Menschenrettung bzw. der Versorgung von Verletzten auf. Die TLF Besatzung beginnt damit, die eingeklemmt Fahrer in den verunglückten Testwagen mit hydraulischen Rettungsgeräten zu befreien. Die Sanitätsgruppe der Fa. Bosch unterstützt die Feuerwehr bei der Versorgung der Verletzten. Die Einsatzleitung wird zu diesem Zeitpunkt vom Kommandant der Feuerwehr Abstatt übernommen. Nach einer eingehenden Erkundung veranlasst der die Alarmierung weitere Wehren aus der Umgebung, einschließlich eines Löschzugs der Berufsfeuerwehr Heilbronn und dem bei der Feuerwehr Neckarsulm stationierten ELW2 des Landkreises. Der Rettungsdienst wird informiert, dass mit einer großen Zahl von Verletzten zu rechnen ist.

Nach und nach treffen die alarmierten Feuerwehren ein. gleich nach dem Eintreffen, werden sie durch die Einsatzleitung auf die einzelnen Schadstellen verteilt. Abschnitt werden gebildet, die Einsatzleitung wird in den ELW2 verlagert. Der Abstatter Kommandant Gunther Leontiev wird jetzt durch Kreisbrandmeister Uwe Vogel und die beiden stellvertretene Kreisbrandmeister Harald Zeyer und Hermann Jochim unterstützt. Die Feuerwehren Untergruppenbach und Lauffen a.N. unterstützt bei der technischen Hilfeleistung an den verunglückten Testfahrzeugen. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr Weinsberg kümmert sich um die beschädigten Gefahrstoffbehälter. Nachdem der Gefahrstoff identifiziert ist, werden austretende Dämpfe mit Wasser niedergeschlagen und die beschädigten Behälter in dichtschließende Überbehälter gepackt. Der Löschzug der Berufsfeuerwehr übernimmt mit der DLK die Rettung der aufs Dach geflüchteten Werksangehörigen. Da diese teilweise nicht unerhebliche Verletzungen haben, muss eine Person liegend gerettet werden. Danach wird die Brandbekämpfung mit dem aufgesetzten Wenderohr unterstützt. Die Feuerwehr Obersulm rettet mit der DLK mehrere Personen vom Dach des Nebengebäudes. Mit Löschfahrzeugen der Feuerwehren Ilsfeld, Beilstein, Flein, Talheim, Untergruppenbach und Obersulm werden durch gezielte Löschmaßnahmen die Brand in den beiden betroffenen Gebäudekomplexen gelöscht. Lediglich die Rettung eines vermissten Mechanikers, der sich bei der Explosion in dem Verbindungskanal befand, verzögerte sich, da der Zugang zu diesem Kanal für ortsundkundige nur äußerst schwer zu finden ist.

Die Kräfte des ASB schaffen eine Verletztensammelstelle auf dem ausgedehnten Parkplatz. Die Verletzten werden nach der Rettung durch die Feuerwehr übernommen und dorthin gebracht. Nach der Sichtung durch den Leitenden Notarzt erfolgte die Erfassung und Erstversorgung. Der Organisationsleiter Rettungsdienst koordinierte dann den Transport auf die umliegenden Krankenhäuser.

In der Werkskantine bedankte sich Herr Windhab, Betriebsleiter der Fa. Bosch bei den anwesenden Kräften für die Bereitschaft, an dieser Großübung teilzunehmen. Kreisbrandmeister Uwe Vogel betonte in seiner kurzgefassten Rede, dass es bei dieser Übung vor allem darum ging das Areal der Fa. Bosch kennen zu lernen und die Zusammenarbeit zwischen so vielen Einsatzkräften aus verschiedenen Organisationen zu harmonisieren. Organisatorische und fachliche Mängel, die erkannt worden sind, müssen besprochen werden. Hierzu steht jetzt eine intensive Nachbearbeitung mit den beteiligten Führungskräften an. Die Fa. Bosch hat bereits zugesagt, diese wieder in ihren Räumen auszurichten. Gunther Leontiv dankte abschließend noch einmal bei der Fa. Bosch, die dieser Übung von Anfang an aufgeschlossen gegenüberstand. Sein Dank galt aber auch dem Bauhof Abstatt für die Unterstützung bei der Übungsvorbereitung, der Fa. Autoverwertung Schwarz aus Abstatt, die die Unfallfahrzeuge kostenlos zur Verfügung stellte und letztendlich der Fa. Crossfire aus Ellhofen, die den Brandrauch und Gefahrstoffaustritte simulierte.

Fotos: Volker Lang