Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Ernstfall in der Kelter geprobt

Lauffen a.N.von Stefanie Pfäffle, HSt

Groß ist das Interesse der Bevölkerung an der Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Lauffen. Diesmal hat sie sich das Areal der Weingärtnergenossenschaft als Übungsobjekt ausgesucht.

Das Szenario: Im Heizraum der Lauffener Weingärtner ist es aufgrund eines technischen Defekts zu einem Brand mit starker Rauchentwicklung gekommen. Weil nicht alle Türen verschlossen sind, breitet sich der Raum im gesamten Gebäude aus und schneidet einigen Leuten den Fluchtweg ab. Eine Person rettet sich aufs Dach, zwei weitere Menschen machen sich durch Handzeichen im ersten Obergeschoss bemerkbar. Und auch im Bereich des Heizraums werden noch zwei Personen vermisst.

Qualm

Es qualmt ordentlich aus dem Gebäude heraus. Bereits im Fahrzeug haben die Atemschutzträger ihre Ausrüstung angelegt. „Das bringt uns wieder eine gewisse Zeitersparnis“, erläutert René Irion, der das Geschehen für die Zuschauer kommentiert.

Atemschutzträger haben auch eine körperlich anstrengende Aufgabe. Nicht umsonst müssen diese Spezialkräfte alle drei Jahre zum medizinischen Check. Einmal jährlich trainieren sie in Heilbronn unter realen Bedingungen. „Im Ernstfall darf keinerlei Panik aufkommen.“

Über Funk wird immer wieder der Zustand der Einsatzkräfte überprüft, nicht, dass diese im Eifer des Gefechts die Warnsignale ihrer Körper und ihrer Ausrüstung übergehen. Sollte bei einem längeren Einsatz mehr Material benötigt werden, muss der Einsatzleiter das rechtzeitig aus Heilbronn nachordern, denn das kann 25 Minuten dauern.

Während ein Trupp Schläuche ausrollt und anschließt, kümmern sich die Männer mit der Drehleiter um die Menschen auf dem Dach und im Obergeschoss. Schnell ist die erste Person gerettet und wird sofort der wartenden Schnelleinsatzgruppe des örtlichen DRK übergeben.

Die Rotkreuzler sind mit fünf Mitgliedern vor Ort, die Feuerwehr stellt rund 30 Einsatzkräfte.

„So eine Übung stärkt die Zusammenarbeit, auch auf der persönlichen Ebene“, stellt Gruppenleiter Siegfried Rein fest. Für das DRK sei es ideal, sich bei einer organisierten Übung der Feuerwehr mit dran zu hängen.

Jetzt kommen die Aufsätze der Drehleiter in Aktion. Auf dem Korb kann sowohl eine Trage zur Rettung von Personen befestigt werden als auch kurz darauf ein Elektrolüfter, um dem Rauch Herr zu werden.

Auskennen

Einmal jährlich ist eine Hauptübung. Unter dem Jahr absolvieren die einzelnen Gruppen ihre eigenen Übungen, einmal monatlich trifft sich die ganze Wehr. „Die Hauptübung ist für die Bevölkerung und soll die Leistungsfähigkeit der Wehr zeigen“, erklärt Pressesprecher Michael Kenngott. „Aber es ist natürlich auch für uns gut, denn wenn wir die Gebäude kennen, tun wir uns im Ernstfall leichter mit der Orientierung.“ Die Kelter zum Beispiel hat so viele Kellergeschosse, dass man sich darin leicht verlaufen könnte. Um 16.28 Uhr erklärt Einsatzleiter Andreas Löffler unter dem Applaus der Schaulustigen die Übung, die auch Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger beobachtet hat, für beendet. Die Verletzten erfahren eine Spontanheilung und es geht ans Aufräumen.

Bild: Die Atemschutzträger transportieren ein „Opfer“ aus dem Gebäude und übergeben es dem DRK zur Erstversorgung. (Foto: Stefanie Pfäffle)