Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Enorme Hitzeentwicklung in Brandcontainer fordert Feuerwehrleute

Weinsbergvon Thomas Hardt, Feuerwehr Weinsberg

Enorme Hitzeentwicklung in Brandcontainer fordert Feuerwehrleute

Insgesamt 25 Atemschutzgeräteträger aus verschiedenen Feuerwehren des Landkreises Heilbronn haben am 07. bzw. 14. Oktober 2006 bei der Freiwilligen Feuerwehr in Altensteig (Kreis Calw) eine Belastungsübung in einem Brandübungscontainer absolviert.

Der in Eigenleistung aufgestellte Brandcontainer der Freiwilligen Feuerwehr Altensteig befindet sich etwas außerhalb des Ortes in der Nähe einer Kläranlage. Er besteht aus zwei ausrangierten Überseecontainern, die durch einige Umbaumaßnahmen speziell auf die Bedürfnisse und Übungszwecke der Feuerwehr zugeschnitten wurden. Wohnungsbrände, Zimmerbrände, Kellerbrände, Industriebrände, aber auch die sog. Rauchgasdurchzündungen können simuliert werden. Circa 10 Mal pro Jahr führt die Altensteiger Wehr dort, sowohl für die eigenen Kräfte, als auch für Kräfte aus anderen Feuerwehren, Übungen durch.

Bevor mit der Übung im Brandcontainer begonnen wurde, erfolgte die Einweisung in die örtlichen Gegebenheiten durch den Abteilungskommandanten der Feuerwehr Altensteig, Eberhard Kirn. Nach Überprüfung des Gesundheitsnachweises, welcher von jedem Atemschutzgeräteträger alle 3 Jahre zu erbringen ist, wurde nochmals in der Theorie auf die Einsatzgrundsätze eingegangen.

Die bei dieser Übung zu erbringende körperliche Belastung ist nicht zu unterschätzen. Jeder Feuerwehrangehörige trägt in Form von Schutzkleidung, Atemschutzgerät mit Maske, Strahlrohr, Schlauchleitung circa. 35 kg Ausrüstung mit sich. Die Temperaturverhältnisse, die bei der Übung erreicht werden, sind mit den Temperaturen eines ausgedehnten Zimmerbrandes vergleichbar und liegen zwischen 250 und 400 Grad Celsius.

Aber nicht nur die körperliche Belastung ist enorm hoch. Die einsatztaktische Vorgehensweise, die jeder Atemschutzgeräteträger kennen und beherrschen muss, erfordert höchste physische Konzentration. Wann muss ich sofort eine Rauchgaskühlung durchführen? Wie erkenne ich eine bevorstehende Durchzündung? Wie überprüfe ich einen Raum auf Hitzeentwicklung? Wie viel Luft steht mir noch zur Verfügung? Bei sehr schlechten Sichtverhältnissen, die oft nahezu Null betragen, muss jeder Feuerwehrangehörige nach vermissten Personen suchen oder die Brandbekämpfung durchführen können. Dies erfordert, wie viele andere Dinge, eine ausführliche, ständige Übung, damit im Ernstfall eine professionelle Hilfe sichergestellt ist.

„Das Brandhaus“ der Altensteiger Wehr ist damit ideal für Übungszwecke. Bei der Wärmegewöhnungsübung konnte man beobachten, wie sich die Rauchschichten in einem Entstehungsbrand unter der Decke ansammeln und der Raum innerhalb kürzester Zeit vollständig verraucht war. Mehrere Trupps wurden anschließend mit unterschiedlichen Aufträgen in die mittlerweile verrauchten Container geschickt. Dabei wurden sie stets von einem Ausbilder begleitet, der Hinweise und wertvolle Tipps, aber auch mal Kritik für die Atemschutzgeräteträger übrig hatte. Festzustellen war, dass die neue Schutzkleidung das Durchdringen der Hitze und des Wasserdampfes sehr gut verhinderte. Für jede Gruppe wurde ein Sicherungstrupp bereitgestellt, der im Notfall rettend eingreifen könnte.

Auch auf diese Notsituation wurde eingegangen. Nach einer simulierten „Mayday“ - Meldung durch einen Trupp im Gebäude wurde sofort ein Rettungsteam entsandt um den verunglückten Kameraden aus dem Gefahrenbereich zu bringen.

Nach erfolgreich beendeter Übung waren alle Feuerwehrleute froh, wieder im Gerätehaus der Altensteiger Kameraden angekommen zu sein. Nach einer kurzen Nachbesprechung der Übung sowie einer kleinen Stärkung traten die Floriansjünger wieder die Heimfahrt an. Besonderen Dank gilt allen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Altensteig, besonders Herrn Eberhard Kirn sowie Herrn Rainer Taigel, die uns diese durchaus lehrreiche und informative Übung ermöglichten.

„Alle vorhandenen Teilnehmerplätze waren innerhalb kürzester Zeit vergeben“, so Organisator René von Olnhausen (Feuerwehr Weinsberg). Von den 25 Feuerwehrleuten waren allein 13 aus Weinsberg, jeweils 3 aus Abstatt, Ilsfeld und Neckarsulm, 2 aus Lehrensteinsfeld sowie einer aus Leingarten. Die Übung war ein voller Erfolg und soll deshalb in absehbarer Zeit wiederholt werden.