Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Das heiße Jahr der Feuerwehr

Brackenheimvon Gerhard Dubinyi, HSt

Die Freiwillige Feuerwehr Brackenheim ist mit 263 Mitgliedern eine der stärksten im Landkreis und sei sehr gut organisiert, wie Kreisbrandmeister Uwe Vogel sagte.

Kommandant Harald Zeyer bedauerte bei der Hauptversammlung, dass die Mitgliederzahl bei den Aktiven stagniert. Der Jugendfeuerwehr, die vor zehn Jahren von Fritz Reiner gegründet wurde, gehören 27 Jugendliche an. Es hat 428 Ausbildungs- und Übungstermine gegeben: „Das ist eine Zunahme von 89 Diensten“, so Zeyer und erinnerte an Lehrgänge mit der Kettensäge und die Einweisungen bei der Flüssiggasversorgung. Von den 179 Aktiven haben 86 Prozent die Grundausbildung. 80 Prozent sind im Bereich Atemschutz geschult, und jeweils mehr als die Hälfte sind als Maschinisten oder Truppführer ausgebildet worden.

Der Kommandant stellte fest, dass sich die Einsätze von 101 auf 131 gesteigert hatten. Warum? Allein das Hochwasser im Juli forderte 65 Einsätze, 55 mehr als noch im Jahr zuvor. Brandeinsätze waren es hingegen nur zehn (20 weniger als im Vorjahr). Einige Besonderheiten rief Zeyer nochmals in Erinnerung. So wurden die Feuerwehrleute nicht nur zu Autounfällen hinzugerufen, sondern halfen auch einem Falken, der nicht mehr fliegen konnte, und einem eingeklemmten Hund.

Unvergessen bleibt außerdem der Tanklastzug, der sich bei dichtem Nebel überschlagen hatte. „Hierbei sind wir zwischen Dürrenzimmern und Nordhausen knapp einer Umweltkatastrophe entgangen“, so Zugführer Jürgen Sommerfeld.

Hochwasser gab es in Botenheim und Brackenheim durch Niederschlag von über 80 Litern pro Quadratmeter, teilweise waren es sogar 115 Liter. „Noch nie da gewesen“, kommentierte Bürgermeister Rolf Kieser die Tatsache, dass die Heilbronner Straße einen halben Meter unter Wasser gestanden habe. Auch in Botenheim habe es große Schäden gegeben. „Es war schlimm, anzusehen, wie ein Keller nach dem anderen voll gelaufen ist“, meinte Jürgen Kröneck vom Feuerwehrzug Botenheim.

Der Bau des Hochwasserrückhaltebeckens in Hausen hat sich in diesem Sommer bereits bewährt. „Unser Ziel ist es“, so Kieser, „in der Gesamtstadt für einen 100-jährigen Hochwasserschutz zu sorgen“. An 60 Einsatzstellen waren 148 Floriansjünger bis zu 18 Stunden im Einsatz.

Auch Brände galt es zu löschen, wobei der Kellerbrand in Stockheim besondere Probleme bereitet hat. Insgesamt sind 2661 Einsatzstunden angefallen. Brandschutzerziehung wurde unter anderem in Grundschulen und Kindergärten mit 260 Teilnehmern angeboten - „das ist bisher Jahresrekord“, so Zeyer.

Im Fahrzeugpark muss die Drehleiter für eine neue ausgetauscht werden. Kosten zirka 574 000 Euro. Die Erweiterung des Feuerwehrmagazins hat sich verzögert. Die Kosten betragen rund 100 000 Euro. Mit einem Blick in die Zukunft listete Rolf Kieser die sechs Fahrzeuge auf, die 2007 bis 2011 ausgetauscht werden müssen. Der Gesamtbeitrag von zwei Millionen Euro sei notwendig, um das Niveau der Feuerwehr zu halten.

Bild 1: Kreisbrandmeister Uwe Vogel (links), Bürgermeister Rolf Kieser (Zweiter von links) und Kommandant Harald Zeyer (rechts) ehrten die Wehrmänner, die 25 Jahre im Dienst sind.

Bild 2: Gestandene Männer und seit vielen Jahrzehnten Mitglieder der Brackenheimer Feuerwehr (von links): Gustav Kohler, Willy Aeckerle und Helmut Apelt.

Fotos: Gerhard Dubinyi