Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Baggerfahrer reißt Gasleitung auf

Heilbronnvon Carsten Friese, HSt

Ein Leck an einer freigelegten Gasleitung von einem halben Quadratmeter Größe hat gestern Morgen am Rande der Heilbronner Innenstadt die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Nachdem ein Baggerfahrer mit der Baggerschaufel die Gasleitung zerbrochen hatte, sperrten Polizei und Feuerwehr die Fläche in der Unteren Neckarstraße weiträumig ab. „Gas ist immer eine heiße Kiste“, merkte Feuerwehrkommandant Eberhard Jochim an. Ein einziger Funke hätte in diesem Fall einen Feuerball von 20 bis 30 Meter Durchmesser auslösen können. Nach gut einer Stunde war das Leck abgedichtet - die Feuerwehr konnte Entwarnung geben.

Wie Astronauten sehen zwei Feuerwehrleute aus, als sie in silbrig glänzenden Hitzeschutzanzügen und Atemschutzmasken in den Baggergraben zu dem Leck steigen. Selbst in zehn Metern Entfernung ist der kräftig zischende Windzug zu hören, den das ausströmende Gas verursacht. Mit Spezialschaufeln aus Beryllium, die keinen Funkenschlag verursachen, versuchen die Feuerwehrleute das Leck mit Erde aus dem Baustellengraben abzudichten.

Spezialkissen Auch Stofflappen und zusammengeschnürte Overalls, die ins Leck gestopft werden, reichen nicht. Angespannt sind die Mienen der Einsatzleiter, am Rande stehen Spezialbehälter mit 750 Kilogramm Löschpulver bereit. Erst als die „Silbermänner“ Gullidichtkissen ins zerstörte Rohr schieben und aufblasen, kann das Leck abgedichtet werden. Mitarbeiter der Heilbronner Versorgungs GmbH bohren zudem mit Spezialbohrern kurz vor und hinter dem Leck die Gas-Ringleitung an, bringen aufpumpbare Absperrblasen aus gummiertem Leinen ein und riegeln die Gaszufuhr ab. „Gott sei Dank sind solche Unfälle sehr selten“, sagt HVG-Rohrnetzmeister Thomas Schumacher, als die Gefahr gebannt ist.

Hier, direkt neben dem Bollwerksturm, entsteht gerade ein neues Gesundheitszentrum. Auf der Baustelle wird kräftig gearbeitet. Der Baggerfahrer wusste nicht, wo die Gasleitung verläuft. „Die Lage war nicht genau bekannt“, verweist HVG-Mann Schumacher auf das Alter (40 bis 50 Jahre) der Rohre. Beim Neubau des Gesundheitszentrums sollte die Leitung ausgetauscht werden. Auf 3000 bis 5000 Euro schätzt die HVG die Kosten, die für den Austausch des zerbrochenen Rohrstücks entstanden.

Keine Verletzten, keine Auswirkungen auf die Gasversorgung, lautet das Fazit der HVG. Durch den Großeinsatz der Feuerwehr, die mit 17 Fahrzeugen vor Ort war, war die stark befahrene Mannheimer Straße rund zwei Stunden gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr stadtein- und stadtauswärts um. Es kam zu langen Staus.

Video: http://www.stimme.de/nachrichten/heilbronn/art1925,1031335.html