Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Zweiter Fluchtweg für Kinderhaus Silbergrube

Obersulmvon Gustav Döttling, HSt

Das Kinderhaus Silbergrube im Obersulmer Ortsteil Affaltrach erhält einen zweiten Fluchtweg. Der Gemeinderat stimmte zu, für rund 64 000 Euro einen Balkon mit Edelstahlrutsche im ersten Obergeschoss des Kindergarten-Altbaus anbringen zu lassen. Über diese Rutsche können im Bedarfsfall Kinder und Erzieherinnen schnell aus dem Obergeschoss auf den Spielplatz evakuiert werden.

Begehung Die Zeit drängt. Seit September ist die Ganztagsbetreuung im Kinderhaus von zehn auf 50 Plätze erweitert worden. \"Bei der Begehung mit dem Kreisbrandmeister haben wir festgestellt, dass ein zweiter Fluchtweg erforderlich ist\", erläuterte Bürgermeister Tilman Schmidt den Antrag der Verwaltung, die Maßnahme wegen ihrer Dringlichkeit als überplanmäßige Ausgabe zu finanzieren. Zum weiteren Brandschutz muss im Treppenhaus zwischen altem Gebäude und Anbau eine Tür mit rauchmeldergesteuerter Tür eingebaut werden. Der alte Ausgang im Erdgeschoss des Altbaus wird künftig ebenfalls als Fluchtweg genutzt. Zu diesem Zweck wird die alte Haustür mit einem Panikschloss ausgerüstet. \"Wir möchten alle Maßnahmen in einem Zug ausführen, weil die Sicherheit der Kinder ein hohes Gut ist\", betonte der Bürgermeister die Dringlichkeit. \"Der Balkon schlägt mit rund 20 000 Euro zu Buche, die Rutsche mit 15 000 Euro\", erläuterte Architekt Philipp Ruppert die Baumaßnahme. Diese sei dringend geboten, weil im Obergeschoss künftig bis zu 50 Kinder schlafen könnten und eine Evakuierung über die alte Treppe im Brandfall kaum möglich sei. \"Kreisbrandmeister Uwe Vogel hat bei der Brandschutzbegehung die Idee einer Rutsche ins Spiel gebracht\", sagte Ruppert.

Dynamik \"Endlich, war mein erster Gedanke als ich die Vorlage las\", sagte Gemeinderätin Suse Diehl. Sie sei froh, dass jetzt schnell etwas gemacht wird. \"Wenn bei der engen Treppe etwas passieren würde, könnte ich kein ruhiges Gewissen mehr haben\", äußerte die SPD-Rätin. Die Kosten empfinde sie allerdings als hoch. \"Geht es nicht günstiger?\", fragte Diehl. \"In dieser Geschichte steckt viel Dynamik, wir müssen schnellst- möglich handeln\", sagte Tilman Schmidt. \"Ich warne davor, eine halbherzige Lösung anzugehen\", plädierte Thomas Lüdecke (CDU) für ein schnelles Handeln. \"Eine Alternative zur Edelstahlkonstruktion wäre verzinkter und lackierter Stahl\", bot der Architekt an, weitere Angebote einzuholen.

\"Die Verwaltung sollte schnell nach einer optimale Lösung suchen und diese realisieren, ohne dass der Gemeinderat sich nochmals mit der Sache beschäftigen muss\", sagte Armin Waldbüßer (Grüne).