Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Wer bezahlt Wehren den Führerschein?

Widdernvon Heike Kinkopf, HSt

Der Führerschein für die Feuerwehr ist teuer", stellte Widderns Kommandant Wolfgang Schlägel jüngst im Gemeinderat Widdern trocken fest. Mit Blick in die Zukunft strebt er an, dass die Stadt die Kosten übernimmt, die beim Erwerb des sogenannten C-Führerscheins anfallen. Nachbarkommunen machen mit dem Vorgehen gute Erfahrungen.

14 Tonnen wiegt das rote Mobil in Widderns Gerätehaus. Wer sich hinters Steuer des gewichtigen Feuerwehrautos setzt, braucht - vereinfacht ausgedrückt - die Fahrerlaubnis für Lkw. Diese besitzen neun von 40 aktiven Feuerwehrleuten in Widdern. „Das ist momentan völlig ausreichend", beruhigt Kommandant Schlägel. Damit es auch in fünf und mehr Jahren genügend Mitglieder gibt, die im Notfall das Fahrzeug fahren können, gilt es jetzt, die Weichen zu stellen.

Nicht Hinz und Kunz Offen zeigen sich Bürgermeister Michael Reinert und der Gemeinderat gegenüber dem Vorschlag, dass die Stadt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten übernimmt. So macht es zum Beispiel Möckmühl. Uwe Thoma, Kommandant in Widderns Nachbarstadt, ist zufrieden mit der praktizierten Regelung. „Knapp 60 Prozent unserer 161 aktiven Mitglieder haben den C-Führerschein", erklärt Thoma. Seit rund fünf Jahren bezahlt die Stadt die Fahrausbildung. Angefangen von der ärztlichen Untersuchung, die allein etwa 100 Euro koste, bis hin zu den Gebühren, die bei der Antragstellung im Landratsamt fällig werden. Unterm Strich kommen 2500 Euro zusammen, die Möckmühl jedes Mal bezahlt. „Wir schicken aber nicht Hinz und Kunz zum Führerschein-Lehrgang", betont Thoma. Der Ausschuss legt fest, welcher Kamerad in Frage kommt.

Bedingungen Die Kostenübernahme knüpft Möckmühl an Bedingungen. Wer den Führerschein bezahlt bekommt, verpflichtet sich, der Wehr für eine festgelegte Dauer die Treue zu halten. Ein Vorgehen, das in Zukunft auch in Neuenstadt praktiziert werden soll. Dort beschließt der Gemeinderat eine Kostenübernahme, wenn sich der Lebensretter zur aktiven Mitgliedschaft auf zehn Jahre verpflichtet. Scheidet er früher aus dem Dienst, „kann die Stadt die anteilige Rückzahlung des Kostenersatzes verlangen", heißt es im Beschluss. Diese Klausel gibt es auch in Möckmühl. Dort habe man allerdings noch in keinem Fall auf sie zurückgreifen müssen.

In Widdern gehört Kommandant Wolfgang Schlägel zu den Besitzern des C-Führerscheins. Auch die übrigen acht Kameraden arbeiteten am Ort. Wem Widdern beim Erwerb der C-Klasse finanziell unter die Arme greift, soll der Ausschuss vorschlagen. In Frage kommen Maschinisten. Schließlich reiche es nicht, das große Fahrzeug nur steuern zu können, erläutert Schlägel, sondern der Fahrer müsse auch die Geräte des Fahrzeugs bedienen können.

Bild: Feuerwehr-Kommandant Wolfgang Schlägel besitzt den C-Führerschein, der ihm das Lenken des 14-Tonners erlaubt. (Foto: Heidelind Andritsch)