Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Veraltete Technik wird ausgetauscht

Weinsbergvon Steffan Maurhoff, HSt

Wer je „Raumpatrouille“ gesehen hat, fühlte sich ein wenig an diese kultige TV-Serie aus den 60er-Jahren erinnert, als der Weinsberger Feuerwehrkommandant Andreas Riekher im Gemeinderat Bilder vom Funktisch im Feuerwehrhaus zeigte. Die Kommandozentrale stammt aus den 80er-Jahren, eingebaut sind zwei Funkgeräte, verschlissene Telefone und -zig Knöpfe. Und alles schaut allein optisch so aus, als wäre es hoffnungslos veraltet. Wie die Kommandozentrale im Raumschiff Orion, das einstmals von Bügeleisen geziert wurde, die futuristisch wirken sollten − und vom Publikum belächelt wurden.

Handlungsbedarf In der Tat ist der Funktisch der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur veraltet, sondern er entspricht auch nicht mehr den geltenden Vorschriften und Sicherheitsnormen. Es gibt weder eine Dokumentation, noch besteht die Möglichkeit, einzelne Bauteile bei Defekt zu ersetzen. Bürgermeister Stefan Thoma fasste zusammen: „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“ Kommandant Riekher warnte, der Funktisch sei gar ausfallgefährdet. Leicht auszumalen: Bei Großeinsätzen wie heftigen Unwettern oder in Katastrophenfällen wäre ein Versagen der zentralen Kommunikationsschnittstelle fatal.

Deshalb schauten sich die Weinsberger Wehrleute um und fanden eine Lösung, die zwar schnell Abhilfe schafft, die aber auch mitgenommen werden können, sobald in wenigen Jahren das neue Weinsberger Feuerwehrhaus gebaut wird.

Das wird voraussichtlich im künftigen Baugebiet „Spitzäcker“ stehen, das realisiert wird, sobald das Gebiet „Heilbronner Fußweg“ durch ist. „Das wird in frühestens drei bis vier Jahren sein“, sagte Bürgermeister Thoma voraus. Der Gemeinderat stimmte der Anschaffung des neuen Funksystems „eriX-IP“ zu einem Preis von rund 57 000 Euro zu. „Das ist die Basisinsallation“, erklärte Kommandant Riekher: eine Erneuerung der Technik auf den heutigen Stand.

Leicht fiel den Gemeinderäten auch die Zustimmung zur Anschaffung des entsprechenden Leitstellen-Möbels. Denn wegen des absehbaren Umzugs verzichtete die Wehr auf einen speziellen − rund 10 000 Euro teuren − Unterbau und will sich mit einer deutlich günstigeren Variante behelfen: einer von einem örtlichen Schreiner zusammengebauten Lösung mit Arbeitsplatte.

Personalien stimmte das Gremium ebenso zu. Wie berichtet, ist Andreas Riekher im September 2016 kommissarisch für sechs Monate zum Kommandanten bestellt worden. Gemäß Verwaltungsvorschrift Feuerwehrausbildung hatte er, um sich für das Amt zu qualifizieren, noch zwei Lehrgänge zu absolvieren. Kapazitätsgrenzen an der Feuerwehrschule verhinderten, dass das fristgerecht geschah, und deshalb stimmte der Rat der kommissarischen Bestellung für ein weiteres halbes Jahr zu.

Bestätigt Außerdem stimmte das Gremium den Wahlergebnissen der Kameraden zu: Abteilungskommandant der Abteilung I wird Heiko Frank, der auch zum zweiten stellvertretenden Kommandant bestellt wurde. Erster Stellvertreter des Kommandanten, Abteilung I, ist Emanuel Wilske. Abteilungskommandant der Abteilung II, Gellmersbach, ist Martin Schmitt, sein Stellvertreter Tobias Vogt.