Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Neckarsulmvon Stefanie Pfäffle, HSt

Es ist Freitagabend, kurz vor 20.30 Uhr. Aus einer der Omnibushallen auf dem Gelände der Firma Zartmann in Neckarsulm-Dahenfeld steigt weißer Rauch. Schon hört man aus der Ferne das Tatütata der Floriansjünger, ein erstes Löschfahrzeug nimmt zügig die Hofeinfahrt. Die Feuerwehrmänner springen aus dem Fahrzeug, verschaffen sich einen kurzen Überblick. Und dann geht es auch schon los. Ernste Gesichter, auch wenn der Rauch nur aus der Maschine kommt. Denn was hier an diesem Abend über die Bühne geht, ist die jährliche Hauptübung der Gesamtwehr Neckarsulm.

280 Einsätze pro Jahr „Auf diese Weise überprüfe ich den Ausbildungsstand und die Sammelwasserversorgung", erklärt Kommandant Hermann Jochim. Außerdem werden die Zusammenarbeit unter den Abteilungen und das Bilden einer Einsatzleitung mit Einsatzabschnitten geübt. Weggelassen hat Jochim die Alarmierung. „Bei rund 280 Einsätzen im Jahr ist uns bekannt, was wie lange dauert." Die Einsatzkräfte- und Fahrzeuge stehen an einer Sammelstelle in der Nähe bereit. Das schließt Unfallgefahren bei der Fahrt quer durch die Stadt aus.

Folgendes Szenario hat sich Jochim für seine Mannen überlegt: Durch einen Kurzschluss in einem Bus fängt eine Abstellhalle, in der sich sechs Busse und ein Anhänger befinden, Feuer. „Wir gehen davon aus, dass der Kfz-Meister in der Werkstatt nebenan den Brand nicht bemerkt hat." Ein Fahrer liegt ohnmächtig in der Brandschutztüre. Ein weiterer Fahrer will panikartig in seinem Auto das Gelände verlassen und knallt in der Eile gegen die Tankstelle. Er ist eingeklemmt.

Mehr und mehr Fahrzeuge und Einsatzkräfte erreichen das Gelände. Zwei aus dem ersten Löschzug haben sich bereits mit Atemschutzmasken ausgestattet und wagen sich in die brennende Hölle. Klar ist: „Wenn die Busse wirklich in Vollbrand stünden, könnte man die Halle nicht betreten, da kommt das Dach runter", betont Jochim. Kurze Zeit später tragen die beiden zwei leblose Körper aus der Halle. Es sind blaue Puppen, die die Verletzten darstellen.

Inzwischen wurde die Drehleiter ausgefahren, ein Mann bedeckt das Gebäude von oben mit jeder Menge Wasser. Bis zu 4000 Liter pro Minute werden dem Leitungsnetz jetzt entnommen, der Druck auf der Leitung beträgt trotzdem noch 2,5 Bar, man hätte noch steigern können.

Die Einsatzleitung rund um den stellvertretenden Kommandanten Wolfgang Rauh hat das Gelände inzwischen in drei Abschnitte unterteilt. Ein Team kümmert sich um das fröhlich grinsende Unfallopfer von der Jugendfeuerwehr. Halskrause um, Schutzdecke gegen Splitter und dann ran mit der Schere ans Metall des Fahrzeugs.

Nach einer guten Stunde ist alles vorbei. Der Brand ist unter Kontrolle. Kommandant Jochim ist sehr zufrieden: „Alle Maßnahmen, die ich erwartet hatte, wurden erfüllt."

Bild: Drei Feuerwehrleute arbeiten an der Befreiung eines im Auto eingeklemmten Verletzten - bei dieser Übung ein Jugendlicher der Jugendfeuerwehr. (Foto: Stefanie Pfäffle)