Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Steinschlag vom Kiliansturm

Heilbronnvon Helmut Buchholz, HSt

Schrecksekunde, während Tausende mitten am verkaufsoffenen Sonntag in der Heilbronner Innenstadt einen Einkaufsbummel machten: Gegen 15 Uhr fielen mehrere Steinbrocken vom Kiliansturm auf den Gehweg an der Kaiserstraße. Ein Passant alarmierte sofort die Polizei. Mehrere Streifenwagen waren schnell vor Ort, die Beamten sperrten die Kaiserstraße ab.

Die Feuerwehr rückte mit ihrer Drehleiter an, um nach der Stelle zu suchen, wo das Material sich gelöst hatte. Es bestand die Gefahr, dass noch mehr Steine herabstürzen. Allerdings reichte die 30 Meter lange Leiter der Wehr nicht aus, um zu der Stelle am 62 Meter hohen Heilbronner Wahrzeichen zu gelangen. Die Feuerwehr forderte darum den noch längeren Hubsteiger vom Neckarsulmer Audiwerk an. Vorsorglich musste der Strom an den Oberleitungen in der Kaiserstraße abgestellt werden. Darum konnte auch keine Stadtbahn mehr fahren. Omnibusse sorgten für Ersatz.

Loch im Kirchendach

Mit Hilfe der Audi-Hubarbeitsbühne gelang es der Feuerwehr schließlich, zur neuralgischen Stelle zu gelangen. Es stellte sich heraus, dass eine sogenannte Kreuzblume abgebrochen ist, erklärte Feuerwehrkommandant Eberhard Jochim. Dabei handelt es sich um die Spitze eines kleinen Türmchens. Der größte der Brocken war rund 1,5 Kilo schwer. Diese Steine schlugen aufs Kirchendach, wo sie durch den Aufprall ein Loch hinein schlugen. Es ist im Durchmesser etwa 30 Zentimeter groß. Die Wucht löste auch einige Ziegel, die mit dem Material auf den Gehweg an der Kaiserstraße fielen.

Zu Schäden im Kircheninneren ist es nicht gekommen. Offenbar prallten die Brocken nur vom Dach ab, bevor sie in die Tiefe fielen. Unter den Augen vieler Schaulustiger stellte die Feuerwehr sicher, dass nicht noch mehr Steine am Turm locker sind und womöglich herunterfallen. Auch das Dach wurde provisorisch abgedichtet. Die ganze Aktion war gegen 20 Uhr beendet. Dann wurde die Kaiserstraße wieder für den Verkehr freigegeben.

Gutachter bestellt

Warum sich das Gestein gelöst hat, kann sich niemand erklären. Da muss ein Gutachter ran, sagte Kommandant Jochim. Der Kiliansturm wurde erst vor wenigen Jahren aufwendig restauriert. Der Pfarrer der Kilianskirche, Hans-Jörg Eiding, konnte am Sonntag noch nichts über die Gründe sagen. Ob es sich bei den Brocken um altes oder neues Gestein handelt, das bei der Sanierung eingesetzt wurde, ist nicht bekannt. Der Pfarrer war froh, dass keiner verletzt wurde. Eiding: Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert.