Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Stahlskelett gibt neuem Feuerwehrhaus Halt

Untergruppenbachvon Anja Krezer, HSt

Aus den Resten einer ausgedienten Industriehalle entsteht in Untergruppenbach ein neues Feuerwehrmagazin. Wenn alles nach Plan läuft, können die Wehrleute im Frühjahr 2018 einziehen.

Wer auf dem Zubringer die Aral passiert, den fällt das riesige Skelett geradezu an. Wuchtig ragt es hinter der Tankstelle auf. Von der früheren Industriehalle sind mittlerweile nur noch die Bodenplatte und die Stahlkonstruktion übrig. Sie geben dem künftigen Untergruppenbacher Feuerwehrhaus Grund und Halt.

Die Betonsäge jault. Zwei Mitarbeiter der Firma Heizmann haben damit begonnen, den Beton der Bodenplatte aufzusägen. Etwa 300 laufende Meter sind es insgesamt – „für die Entwässerungsleitungen und für die Fundamente der neuen Rohbaukonstruktion“, erläutert Kai Ladstätter vom Heilbronner Architekturbüro Riemer Planung.

50 Lkw-Ladungen Abbruchmaterial

Ende Februar hat der Rückbau begonnen. Das Nebengebäude ist längst abgerissen, das Mauerwerk der Haupthalle auch. Ein paar nicht benötigte Stahlstützen im vorderen Bereich muss der Bagger noch zu Fall bringen. Ladstätter schätzt, dass insgesamt 800 Tonnen Abbruchmaterial (Mauerwerk und Estrich) zusammenkommen – das sind etwa 50 Lkw-Ladungen. Was recycelbar ist, wurde wiederverwertet. „Der Rest wurde auf verschiedenen Deponien entsorgt.“

Die Stahlkonstruktion bleibt bestehen und wird verstärkt. Zwischen den vertikalen Stahlträgern werden Sandwich-Paneele montiert: sechs mal ein Meter große Metallpaneele mit einem Dämmkern. Außerdem wird für die Neben- und Sozialräume eine Zwischendecke eingezogen. Bauingenieur Ladstätter hofft: „Im Spätsommer/Herbst soll alles dicht sein.“ Dann kann der Innenausbau beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, können die rund 45 Feuerwehrleute des Löschzugs Untergruppenbach der Abteilung Untergruppenbach im Frühjahr 2018 einziehen.

Direkte Anbindung an den Zubringer

Für das Magazin mit sechs Stellplätzen – also Platz für sechs Fahrzeuge – plus einem Waschplatz sind laut Kai Ladstätter Kosten von rund 3,39 Millionen Euro kalkuliert – darin enthalten ist das Geld für die Planung, den Bau selbst, für die Außenanlagen und für die direkte Anbindung an die Landesstraße 1111, den Zubringer. Das Projekt ist für die Gemeinde Untergruppenbach eine finanzielle Herausforderung – der Landeszuschuss von 280.000 Euro richtet es bei weitem nicht.

Dennoch: Bürgermeister Joachim Weller blickt zufrieden Richtung Gerippe: „Ich bin froh, dass jetzt ein Knopf dran gemacht ist.“ Das Thema „neue Heimat für die Feuerwehr“ wird in Untergruppenbach seit Jahrzehnten diskutiert – durchaus kontrovers. Daran hat sich bis zuletzt nichts geändert. Die CDU-Bürgerliste mag sich mit dem Projekt an dieser Stelle nicht so recht anfreunden.

Weller dagegen führt die Vorteile des Standortes in der Entenstraße ins Feld, vor allem den direkten, noch zu bauenden und 100.000 Euro teuren Anschluss an den Zubringer. „Das ist wichtig, weil es ja auch oft Einsätze auf der Autobahn gibt.“ Benutzen darf diese Anbindung übrigens nur die Feuerwehr und nur im Alarmfall. Weller setzt auch auf Synergie-Effekte, da der Bauhof in der Halle direkt daneben beheimatet ist. Oft seien Bauhofmitarbeiter und Feuerwehrleute zeitgleich im Einsatz – bei Hochwasser etwa. Vor ein paar Jahren hatte die Gemeinde das Gebäude gekauft. Weil hier einmal eine Firma für teils sehr schwere Sonderfahrzeuge beheimatet war, sei das „Fundament sehr gut“.

Standort hat in der Wehr eine hohe Akzeptanz

Die Wehr, so Weller, habe im Landkreis, was die aktuelle Unterkunft des Löschzugs Untergruppenbach aus den 50er Jahren in der Happenbacher Straße angehe, die rote Laterne: „Wir sind die letzten, die so einen kleinen Standort haben.“ Höchste Zeit wird es nach Jahren des Diskutierens auch für Kommandant Timo Hägele: „Wir sind froh über die realisierbare Planung.“ In der Wehr habe der künftige Standort „eine sehr hohe Akzeptanz“.

Zurzeit läuft die Ausschreibung für den Innenausbau und die Haustechnik. Submission ist am 24. Mai. Im Juni sollen die Arbeiten vergeben werden. Dann müssen nur noch die Arbeiten für die Außenanlagen und die Anbindung an den Zubringer ausgeschrieben werden.