Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Sogar die Hausnummer passt

Ellbachtalvon Steffan Maurhoff, HSt

Ein paar Spritzer Wasser mögen in einem Feuerwehrhaus nichts Besonderes sein. Die am Freitagabend waren es aber doch: Den Segen durch Pfarrer Hans-Michael Büttner spendete sein katholischer Amtskollege Mijo Blazanovic mit Weihwasser − samt einem Schuss Humor. Auch der Friedensgruß nach dem gemeinsamen Vatrunser sorgte für allgemeine Heiterkeit.

Versöhnlich

Passender hätte der offizielle Teil der Einweihungsfeier im neuen Domizil der Feuerwehr Ellbachtal kaum enden können. Schloss der Abend doch ein Kapitel ab, an dessen Beginn heftige Auseinandersetzungen standen, dessen Ende dann aber doch versöhnlich und zuversichtlich war. Der 2015 erfolgte Zusammenschluss der Wehren Ellhofen und Lehrensteinsfeld zur Feuerwehr Ellbachtal, dem kommunalpolitische Turbulenzen vorausgegangen waren, ist ein Novum im Land.

Den Blick nach vorn richtete Lehrensteinsfelds Bürgermeister Björn Steinbach als Vorsitzender des Feuerwehrzweckverbands Ellbachtal. Er bezeichnete das neue Feuerwehrhaus als „Leuchtturmprojekt interkommunaler Zusammenarbeit“ und lobte die Mannschaft um Kommandant Thomas Oeckler für deren enorme Arbeitsleistung für die Fusion und das Feuerwehrhaus: „Ihr könnt wirklich stolz sein auf das, was ihr − neben dem normalen Betrieb − geschafft habt.“ Versöhnlich ist auch die Kostenseite: Das Projekt kam am Ende nicht, wie ursprünglich veranschlagt, auf über vier, sondern nur auf knapp 3,7 Millionen Euro.

„Abenteuerlich und grenzwertig“ seien die Zustände in den früheren Feuerwehrhäusern gewesen, erinnerte Kommandant Oeckler. Dank zollte er den Gemeinden Ellhofen und Lehrensteinsfeld: „Die Fusion kostet nichts. Das Gebäude dagegen kostete beide Kommunen die Schuldenfreiheit und Kredite.“ Nun habe die Feuerwehr gute und zeitgemäße Rahmenbedingungen − auch für den Nachwuchs, worauf die Wehr großen Wert lege. Stolz sagte der Kommandant: „Wir haben gemeinsam was Tolles geschaffen.“

Beispielgebend

Das bestätigte auch Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen als Vertreter des Innenministeriums. Er amüsierte sich über das gelungene Detail, dass das Feuerwehrhaus mit der Adresse „Hauptstraße 112“ sogar die passende Hausnummer hat − die europaweit geltende Notrufnummer. Homrighausen sagte: „Hier schlägt das Herz der Feuerwehr Ellbachtal.“

Landtagsabgeordneter Dr. Bernhard Lasotta (CDU) nannte die Arbeit der Feuerwehr beispielgebend für die Gesellschaft. Das neue Domizil bedeute einen Motivationsschub für die Ellbachtal-Wehr.

„Es war kein leichter Weg hierher.“ Daran erinnerte Landrat Detlef Piepenburg. Aber in jeder Krise stecke auch eine Chance, und das sei hier eindrucksvoll dokumentiert.

Auch Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Reinhold Gall dachte noch einmal an die früheren Auseinandersetzungen, richtete aber den Blick nach vorn: „Es ist ein gelungenes Werk, das heute seiner Bestimmung übergeben werden kann.“

Dem Kommandanten, der zuvor bescheiden gesagt hatte, man habe keinen Architekturpreis, sondern ein funktionales Gebäude haben wollen, entgegnete Gall: „Warten wir’s mal ab.“ Das sehr exponiert stehende Gebäude könne sich sehr wohl sehen lassen, lobte Gall die Architektur.

Als stellvertretender Vorsitzender des Feuerwehrzweckverbands lobte Ellhofens Bürgermeister Wolfgang Rapp seinen Lehrensteinsfelder Kollegen Steinbach, die Wehrleute und vor allem Kommandant Thomas Oeckler: „Es war weit überdurchschnittlich, wie Sie sich eingebracht haben.“