Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Rettung mit Drehleiter und Tüchern

Obersulmvon Gustav Döttling, HSt

Drei Löschfahrzeuge und 23 Mann waren im Einsatz bei der Übung der Feuerwehr-Abteilung Obersulm. Ort des Geschehens war die Firma IDS im Gewerbegebiet an der Dimbacher Straße.

Aus einem Lüftungsschacht des jüngsten von drei Firmengebäuden drang dichter weißer simulierter Rauch. Feuerwehrmann Thorralf Ehrle alarmierte per Funkgerät die Kameraden: "Kellerbrand, eine vermisste Person, eine verletzte Person". Ehrle, Mitarbeiter bei IDS, einer Firma, die industrielle Kameras entwickelt und baut sowie die erforderlichen Software erarbeitet, traf auf dem Firmengelände die Vorbereitungen für das Szenario.

Umleitung Nach sechs Minuten traf das HLF 20/16 mit Blaulicht ein. Es folgten in kurzen Abständen die Drehleiter und das Löschfahrzeug LF8/6. "Die Baustelle in der Ortsdurchfahrt bereitet uns Schwierigkeiten", berichtete Ehrle. Dadurch müsse der Löschzug einen Umweg fahren. Bei Hausmeister Siegfried Barbeck erkundigte sich der Gruppenführer des HLF nach der Lage. Derweil brachten Karl-Ulrich Vollert und zwei Kameraden die Drehleiter zum Einsatz. Sie "retteten" zwei im zweiten Obergeschoss eingeschlossene "Mitarbeiter", die von der Jugendfeuerwehr gespielt wurden. Weitere fünf Menschen holten die Retter mit Hilfe des Leiterfahrzeugs von der Terrasse. Dabei kam auch der Krankentrageaufsatz auf dem Korb zum Einsatz.

"Das Anliegen von Herrn Ehrle, in unserer Firma eine Übung durchzuführen, ist bei mir auf offene Ohren gestoßen", sagte IDS-Geschäftsführer Jürgen Hartmann. Mit den 90 Mitarbeitern habe man Räumungsübungen gemacht. "Für uns ist es wichtig, dass die Freiwillige Feuerwehr unsere Örtlichkeiten kennt, um im Ernstfall schnell eingreifen zu können", ergänzte Arbeitssicherheits-Ingenieur Eric Zimmer.

Schläuche wurden ausgerollt, Atemschutzgeräte angelegt, eine Wasserversorgung wurde aufgebaut. Drei Atemschutzteams durchsuchten das verqualmte Treppenhaus und den vernebelten Keller nach Verletzten und Vermissten. In Tragetüchern schleppten die Atemschutzträger die rund 80 Kilo schweren Puppen aus dem Gebäude. Mit einem mobilen Gebläse wurde der Rauch herausgeblasen.

Fazit Auf dem Sammelplatz für die "Verletzten" auf dem Parkplatz betreuten Christine Schüro und Klaus Wild die "Geretteten". "Es war vielfältig und hat soweit ganz gut funktioniert", war Kommandant Michael Schepperle mit der Übung zufrieden. Als besondere Gefahrenquellen habe man die Photovoltaikanlage und den Gasanschluss erkannt.

Bild: Mit der Drehleiter, an der der Krankentrageaufsatz befestigt war, wurden vermeintlich eingeschlossene und verletzte Mitarbeiter gerettet. (Foto: Gustav Döttling)