Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Orientierungshilfen für die Retter

Heilbronnvon Martin Nied, HSt

Heizen mit Holz wird nicht nur angesichts steigender Öl- beziehungsweise Gaspreise immer beliebter. Pro Versteigerungstermin zählen die Heilbronner Förster im Durchschnitt etwa 120 Interessenten. In ihrer Kundenkartei finden sich über 500 Käufer. So rechnet Thomas Widmaier vom städtischen Forstamt Heilbronn jedes Jahr mit weit über 400 Amateur-Waldarbeitern, die sich, bewaffnet mit Äxten und Kettensägen, im Wald mit Nachschub für ihren heimischen Kaminofen versorgen – Tendenz steigend.

Doch gerade Laien, die die Tücken gefällter Bäume nicht kennen, gehen im Wald ein relativ großes Unfallrisiko ein. Da klemmt sich schnell jemand sein Bein ein oder sägt an einem Ast, der unter Spannung steht und ausschlägt. So mancher Waldprofi oder Amateur ist auf diese Weise schon K.o. gegangen. Aber auch das Werkzeug selbst birgt Gefahren in sich, die allzu schnell zu schweren Verletzungen führen.

Für Ihre Waldarbeiter haben die Forstämter des Landkreises sowie der Stadt Heilbronn deshalb im Jahr 2002 für die Wälder sogenannte Rettungs- oder Lotsenpunkte definiert. Das sind eindeutig definierte Punkte im Wald. Die sind mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsleitstelle nicht nur abgesprochen, sondern auch in deren Computern gespeichert. Allein in den Wäldern im Bereich des Heilbronner Forstamtes sind zwölf solche Punkte eingerichtet. Weil ihre Lage eindeutig festgelegt ist, hat es ein Rettungswagen deshalb leicht, sie zu finden. Für die zehn städtischen Waldarbeiter gilt deshalb die Regel, sich immer nur zu dritt an einem Arbeitsplatz im Wald aufzuhalten. Kommt es dann zu einem Unfall, so bleibt einer der Arbeiter bei dem Verletzten, der zweite benachrichtigt die Rettungsleitstelle und begibt sich an den nächsten Lotsenpunkt. Von dort aus leitet er dann den eintreffenden Rettungswagen möglichst dicht an die Unfallstelle heran.

Dieses System hat sich inzwischen sehr gut bewährt. Deshalb hat Heinz Steiner beim Heilbronner Forstamt angeregt, die Lotsenpunkte und ihre Nummern, dem hessischen Vorbild folgend, auch den Loskäufern bekannt zu geben und damit deren Sicherheit deutlich zu erhöhen. Denn Steiner weiß von Unfallmeldungen aus dem Wald, die in früheren Jahren bei der Rettungsleitstelle eingegangen sind. „Die haben dann etwas von der Eiche zwischen den drei Buchen im Schweinsbergwald erzählt. Aber der Mann bei der Rettungsleitstelle wusste dann immer noch nicht, wohin er die Sanitäter schicken sollte.“

Erstmals in diesem Jahr verschickt das Forstamt mit den Rechnungen zusammen auch ein Merkblatt, auf dem dem Käufer des Loses nicht nur die Lage des gekauften Terrains, sondern auch der diesem Los am nächsten liegende Lotsenpunkt und dessen Nummer bekannt gegeben werden.

„Wir weisen unsere Kunden ebenso auf das Tragen von Sicherheitskleidung hin und raten Ihnen dringend, nie allein, sondern stets mindestens zu zweit in den Wald zum Holz machen zu gehen,“ so Steiner weiter. Glücklicherweise habe in der laufenden Saison noch kein Kunde die Rettungsleitstelle anrufen müssen.

Bild: „Holz sollte man immer mindestens zu zweit im Wald machen. Der Sicherheit zuliebe.“ - Heinz Steiner, Forstamt (Foto: dpa)