Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Optimismus in Schutt und Schrott

Schwaigernvon Barbara Barth, HSt

Wo die Maschinenhalle stand, ist blanke Platte. Und das Wohnhaus steht auch nur noch in Teilen. Davor türmt sich der Schutt, mittendrin eine grüne Badewanne. Zehn Wochen nach dem Brand auf der Golfoase Pfullinger Hof in Schwaigern-Stetten (wir berichteten) sind die Spuren der Katastrophe noch unübersehbar.Trotzdem: Harald Walter versprüht Optimismus. „Es gibt nur einen Weg, und der führt nach vorne", sagt der Platzbetreiber voll Elan. Der Betrieb geht weiter, die Baupläne für die neue Maschinenhalle sind im Entstehen, das Dach für das Wohnhaus und das Büro wird wahrscheinlich nächste Woche aufgeschlagen. „Es braucht halt alles seine Zeit", beschreibt der 52-Jährige das Vorgehen. „Zuerst musste der ganze Müll weg, allein die Trennung der Materialien dauert."GeschenkEinen Termin hat sich der Ungeduldige aber ganz fest vorgenommen: „Am 24. Dezember soll alles wieder stehen." Ein schöneres Weihnachtsgeschenk kann er sich selbst und seiner Familie bestimmt nicht machen.Allerdings weiß Harald Walter auch, dass er von den Genehmigungen abhängig ist, die der Schwaigerner Gemeinderat und das Landratsamt Heilbronn zum Neubau der Maschinenhalle erteilen müssen.Ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen ihm, der Kreisbehörde und der Gemeindeverwaltung ist bereits abgeschlossen. Er erlaubt Walter für die Dauer eines Jahres das provisorische Unterstellen seiner Golfplatz-Maschinen in Zelten und die vorübergehende Unterbringung des Büros in einer Holzhütte am Eingang zum Golfplatz.Improvisieren heißt das Gebot der Stunde. Für die Familie Walter, die beiden Golflehrer Sven Stier und Christoph Escher, für die Mitglieder des Privatvereins und die freien Golfspieler. Hilfe von Freunden und Firmen hat der Golfoasen-Betreiber ausgiebig erhalten.Aus ganz Deutschland habe sein Lieferant aus Aspach die wichtigsten Maschinen für die Platzpflege zusammengetrommelt, erzählt Walter dankbar. „Diese Sonderanfertigungen gibt es schließlich nicht im Laden um die Ecke." Auch Partnerclubs haben dem abgebrannten Verein unter die Arme gegriffen. Anteilnahme aus der Bevölkerung hat die Familie ebenfalls dankbar erfahren. Der Feuerwehr zollt Walter höchstes Lob. Er muss es wissen, ist er doch Mitglied der Schwaigerner Wehr, Abteilung Stetten.SachschadenÜber eine Million Euro Schaden hat die Golfoase allein bei den Maschinen zu verzeichnen. Ausgerechnet am Unglückstag hätten sie fast alle in der Halle gestanden, weil am Tag vorher in vielen Überstunden der Platz fertig gerichtet worden war. Die Halle und das Wohnhaus mit Büro schlagen mit rund einer weiteren Million Euro Brandschaden zu Buche.Ein erst sechs Monate alter Kompressor war der Urheber des Feuers. „Da war noch Garantie darauf", lacht Walter, aber die nützte ihm in dem Falle wenig. Der technische Defekt des Gerätes steht nach der staatsanwaltlichen Untersuchung als Ursache eindeutig fest.Die Golfanlage in Stetten ist Walters „Lebenswerk". Im nächsten Jahr wird sie 20 Jahre alt. Deshalb ist es für den gelernten Sportkaufmann ohne Diskussion, dass sie spätestens zum Jubiläum in neuem Glanz erstrahlt.

Bild: Das Wohnhaus mit Büro auf dem Stettener Golfplatz wird wieder instand gesetzt, die Maschinenhalle neu gebaut. (Foto: Barbara Barth)