Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Notfallretter wollen unter ein Dach

Landkreis Heilbronnvon Carsten Friese, HSt

Nach langen Verhandlungen wird es nun ernst: Die Notfallretter von Feuerwehr und Rettungsdienst im Stadt- und Landkreis Heilbronn wollen sich zusammentun und in einer integrierten Leitstelle unter einem Dach gemeinsame Sache machen. Die Leitstellenfusion „wird kommen", ist Heilbronns Feuerwehrchef Eberhard Jochim überzeugt. Und auch DRK-Kreisgeschäftsführer Ludwig Landzettel sagt nach dem Votum des eigenen Vorstandes: „Wir wollen die integrierte Leitstelle."

Landeszuschuss Neubaupläne gibt es bereits für ein gemeinsames Haus: Auf dem Gelände der Heilbronner Berufsfeuerwehr soll im südlichen Hof die neue Einsatzzentrale entstehen. Unten eine Fahrzeughalle, obendrauf die gemeinsame Leitstelle, lautet das Konzept. Auf drei Millionen Euro werden die Gesamtkosten beziffert. Rund eine Million soll das Land zuschießen, 1,2 Millionen das Rote Kreuz, 400 000 Euro die Stadt und 385 000 Euro der Landkreis. In gemeinsamer Trägerschaft sollen Feuerwehr und Rettungsdienst die Aufgaben Schulter an Schulter angenehmen.

Lange hat es gedauert. Die ersten Diskussionen sind mehr als 18 Monate her. Das Rote Kreuz sondierte zunächst landkreisübergreifende Großleitstellen allein im Rettungsdienstbereich. Die Kostenprüfungen ergaben keine nennenswerten Unterschiede zu einer gemeinsamen Struktur mit der Feuerwehr auf Stadt- und Landkreisebene. Auch die Standortfrage in Heilbronn wurde heftig diskutiert. Wer soll zu wem ziehen? Muss gar ein völlig neuer Standort her? Letztlich habe die zentrale Lage und das Platzangebot den Ausschlag für den Standort der Feuerwehr gegeben, erklärt DRK-Chef Landzettel den Planentwurf.

Noch ist das Projekt nicht in trockenen Tüchern, noch müssen der Heilbronner Gemeinderat und der Kreistag zustimmen, ehe die Planungen vorangetrieben werden. „Zweckmäßig und sinnvoll" stuft Landratsamt-Sprecher Hubert Waldenberger die Fusion ein. Heilbronns OB Helmut Himmelsbach erwartet eine Verbesserung des Rettungswesens, wenn Feuerwehr und Rettungsdienst zentral unter einer Nummer 112 erreichbar sind.

Kosten sparen „Die Wege werden kürzer", ist DRK-Chef Ludwig Landzettel überzeugt. Er glaubt auch, dass mittelfristig durch die gemeinsame Technik im gemeinsamen Haus „ein paar Euro" eingespart werden können. Konkrete Zahlen könne man heute noch nicht nennen. Dass man sich bei Unfällen und Großeinsätzen in einem Raum „besser abstimmen" kann, erwartet Feuerwehrkollege Eberhard Jochim.

Personalabbau ist kein Thema. Laut Landzettel habe man „heute schon eine dünne Besetzung". Auch Feuerwehrchef Jochim sagt: „Es wird niemand entlassen." Er hofft: Wenn die politischen Gremien zustimmen, könnte im Jahr 2009 bereits der Baustart sein.

Bild: Der Rechner in der Einsatzleitstelle der Heilbronner Feuerwehr ist zwölf Jahre alt. Der Neubau einer Zentrale gemeinsam mit dem Rettungsdienst ist geplant. (Foto: Veigel)