Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Menschen vom Dach gerettet

Neudenauvon Manfred Dod, HSt

Eine dramatische Situation: Infolge eines plötzlich aufgetretenen Schwelbrandes in einer Produktionshalle der Fels Werke am südlichen Ortsrand in Neudenau-Siglingen waren Mitarbeiter des Betriebes auf das Flachdach des Gebäudes geflohen. Dichter Rauch machte den Aufenthalt ohne Atemschutz im Raum unmöglich. Besonders die Sicht verschlechterte sich von Sekunde zu Sekunde und erschwerte die Auffindung des Haupteingangs.

Praxisnähe

Sorgsam eingefädelt hatte die spektakuläre Übung Richard Poppe, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Neudenau, Abteilung Siglingen. In Zusammenarbeit mit den Löschgruppen Reichertshausen und Kreßbach sowie des Technischen Hilfswerkes Widdern kam es am vergangenen Samstagnachmittag, nach einem Alarm um 13.45 Uhr, zu diesem praxisnahen Probeeinsatz.

Brandobjekt: Fels Werke auf dem Gelände des alteingeführten Tektonwerkes. Zur Herstellung von verschiedenen Bauplatten werden Materialien wie Holz, Zement und Styropor verarbeitet. Mit Schrecken erinnert sich die Bevölkerung an verschiedene bedrohliche Großbrände in der Nachkriegszeit.

Bereits gegen 14 Uhr erschienen in Windeseile, fast zeitgleich, die Wehren aus Siglingen sowie das bestens ausgestattete Einsatzfahrzeug mit den Mannen des THW aus Widdern. Minuten später trafen die Floriansjünger aus Neudenau mit dem neuen Tanklöschfahrzeug mit dem Auto der Einsatzleitung am Brandort ein.

Wasser marsch

Schläuche werden an die Motore angeschlossen und ausgelegt. Krächzende Laute aus den Hörern der Funkverbindungen. Kurz nach 14 Uhr: „Wasser marsch". „Es sind Leute auf dem Dach", wird den Einsatzleitern gemeldet. THW: „Wir brauchen Atemschutz".

14.15 Uhr: Eine Trage wird an der Außenwand der Halle per Seil nach oben gezogen.

Wenig später: Die erste Person wird vom Dach mittels einer Seilvorrichtung vorsichtig heruntergelassen. „Gerettet", entfährt es dem Manne, während ihn seine Kameraden aus den Gurten der Trage befreien. Inzwischen haben auch die Wehren den Brand unter Kontrolle. Abteilungskommandant Richard Poppe, Reichertshausen, macht die letzten Eintragungen in seinem Bericht. Zufriedenheit zeichnet sich in seinem zuvor angespannten Gesicht ab. Gelassen nahm es die Bevölkerung hin nach dem Motto „In unserem inneren Gewissen, ist die Feuerwehr das beste Ruhekissen." Die Bürger blieben meist zu Hause.

Bild: Gerettet! Der „Verletzte" wird vom Dach über die Außenwand der schwelenden Halle in Sicherheit gebracht. Zufrieden ist auch Richard Poppe, Abteilungskommandant aus Reichertshausen, mit der Leistung der Floriansjünger. (Foto: Manfred Dod)