Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Man muss sich blind auf den anderen verlassen

Möckmühlvon Heike Kinkopf, HSt

Die Feuerwehren im nördlichen Landkreis pflegen das Miteinander. „Ohne gute Kameradschaft würden Rettungseinsätze nicht immer so gut funktionieren“, sagt Kommandant Uwe Thoma im Gespräch mit Heike Kinkopf

Herr Thoma, was bleibt vom Treffen in Hardthausen?

Uwe Thoma: Es bleibt jede Menge Kameradschaft unter den Führungskräften der Wehren im nördlichen Landkreis. Schließlich waren wir von 13 Uhr bis Mitternacht zusammen.

Worüber unterhalten Sie sich?

Thoma: Wir sprechen zum Beispiel über Übungen, wer macht was wie. Gemeinsame Lehrgänge sind manchmal die Folge. So haben wir vergangenes Jahr im Bereich technische Hilfe eine Lkw-Rettung geprobt, zu der jede Wehr Kameraden entsendet hatte.

Die Wehren im nördlichen Landkreis legen viel Wert auf die Kameradschaft, wie kommt's?

Thoma: Angefangen hat es damit, dass der Kreisfeuerwehrverband Heilbronn solche Treffen organisierte. Bis zu 350 Kameraden kamen zu den Treffen. Diese große Zahl an Teilnehmern machte die Organisation schwierig. Vielleicht ein Grund dafür, dass es die Treffen irgendwann nicht mehr gab. Wir hier im nördlichen Landkreis haben die Idee aufgegriffen. Dies war jetzt das fünfte Treffen, und von 104 möglichen Teilnehmern machten 86 mit.

Eine gute Resonanz.

Thoma: Ja. Teilweise entwickeln sich Freundschaften. (lacht) Der Neuenstädter Kommandant zum Beispiel erzählte beim Treffen, dass er zu Hause seine Küche renoviert und dabei alles selbst macht. Bis auf die Silikonfugen, die würde er nicht hinbekommen. Spontan haben sich die Kommandanten bereiterklärt, ihm diese Arbeit abzunehmen.

Warum ist der Feuerwehr die Kameradschaft so ungeheuer wichtig?

Thoma: Weil man sich bei einem Einsatz blind auf den anderen verlassen muss. Nachts werden wir aus dem Schlaf gerissen, wir müssen in brennende Häuser gehen oder auf der Autobahn einen Unfallverletzten retten. In derartigen Ausnahmesituationen kann der Ton auch mal rauer werden. Ohne gute Kameradschaft würden Rettungseinsätze nicht immer so gut funktionieren.

Es hilft also, wenn man an einem Einsatzort mit Kollegen arbeitet, mit denen man vorher schon mal ein paar persönliche Worte gewechselt hat?

Thoma: Auf jeden Fall. Egal ob zum Beispiel wir aus Möckmühl mit den Kameraden aus Widdern auf der Autobahn einen Einsatz haben oder in Herbolzheim bei einem Feuer helfen. Meine Erfahrung ist, dass die verschiedenen Wehren gleichberechtigt, Hand in Hand zusammenarbeiten. Dies war früher sicherlich nicht immer der Fall.