Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Löschen und Fotografieren, am besten zeitgleich

Heilbronnvon Adrian Hoffmann, HSt

An der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Freiwilliger Feuerwehr lässt sich noch einiges optimieren. Ermittler stehen oft vor Problemen: Sie haben kaum Fotos, die den Brandverlauf dokumentieren, oder die Spurensuche ist nach Löscharbeiten erschwert. Oftmals ist nach den Löscharbeiten die Szenerie so verändert, dass der Ablauf schwer rekonstruierbar ist - so die Erfahrung von Thomas Korinek von der Kripo.

Feuerwehrmänner dagegen stehen vor der Schwierigkeit, alles gleichzeitig zu machen, und das womöglich auch noch in den ersten Minuten eines Einsatzes. Also Löschen und Fotografieren? Für viele sind die Vorstellungen der Polizei nur sehr schwer praktikabel - trotzdem will man versuchen, darauf einzugehen. Stephan Höpfer von der Feuerwehr Oedheim schlägt eine Checkliste vor, die im Anschluss an den Einsatz die wichtigsten Punkte abfragt. „Ich bin überzeugt, dass so nichts vergessen würde", sagt er.

Detailgenaue Fotos seien für die Arbeit der Polizei von großer Bedeutung, so Thomas Korinek. Der Brandschutt, die Brandzehrungen an Gebäuden, der Rauch, der Zustand der elektrischen Geräte, all das kann Hinweise darauf ergeben, welche Ursache der Brand hat. Er wisse natürlich, sagt Korinek, dass Feuerwehrleute vor Ort meistens wenig Zeit hätten. Aber eine saubere Einsatzdokumentation, die wesentliche Fragen beantwortet: „Das wäre für uns das Nonplusultra."

Die Berufsfeuerwehr Heilbronn geht hier routiniert vor. Bevor Brandschutt weggeräumt wird, macht man Fotos. „Der Polizei ist es natürlich lieb, wenn man alles belässt", sagt Achim Gruber, stellvertretender Kommandant - aber wenn etwas am Schwelen sei, gehe das nicht. Und bevor die Berufsfeuerwehr Fotos ins Netz stellt, klärt sie das mit der Polizei ab: Damit kein Täterwissen preisgegeben wird. Reinhold Korb, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, sieht in diesen Punkten ebenso Verbesserungsbedarf. Bei der Freiwilligen Feuerwehr gebe es aber oftmals eine enge Personaldecke.

Auch als Zeuge ist der Feuerwehrmann gefragt. Vor allem derjenige, der zuerst am Brandort eingetroffen ist. „Vielleicht hat er Wahrnehmungen gemacht, die uns wichtig sind", sagt Korinek. Ein Gericht bewerte die Aussage eines Feuerwehrmanns anders als die eines Laien, so Korinek. „Ein Feuerwehrmann hat ein geschulteres Auge."

Bild: Am Brandschutt lässt sich oft viel über die Ursache erfahren. (Foto: Hoffmann)