Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Kinder rufen hilflos aus Dachgeschoss

Pfaffenhofenvon Werner Stuber, HSt

Die Sirenen kreischen unvermittelt los. Passanten bleiben in Zeiten des stillen Alarms erschrocken stehen. In Pfaffenhofen und Weiler piepsen in zig Häusern die Alarmmelder der Feuerwehrleute. Hauptübung. Unangekündigt. Und dadurch realistischer für die Floriansjünger und die willkommenen Zuschauer, betont Feuerwehrchef Matthias Fried.

"Fahren Sie in die Heuchelbergstraße 11. Dort gab es in der Garage eine Verpuffung mit Brandausbruch. Es sind verletzte Personen im Gebäude", lautet der klare Einsatzbefehl, der direkt von der Leitstelle aus Heilbronn kommt. Dicker Rauch quillt am Einsatzort bereits aus der Garage, als die Einsatzkräfte kurz nach der Alarmierung eintreffen. Während sich die Atemschutzträger bereit machen, verschafft sich die Einsatzleitung ein Bild von der Situation vor Ort. Aus einem Fenster im Dachgeschoss des Wohnhauses rufen Kinder lautstark um Hilfe. Drei Personen hätten sich vor dem Unglück in der Garage aufgehalten, heißt es. Der Hausbesitzer informiert eilends den Kommandanten. Dieser handelt schnell: Brandbekämpfung in der Garage und Menschenrettung dort müssen zeitgleich geschehen.

Angriff Zwei Trupps, mit Atemschutzgeräten und dem Schnellangriffsschlauch des Tanklöschfahrzeuges TLF 16/25 ausgerüstet, schickt der Einsatzleiter deshalb sofort durch die Seitentüre in die Garage. Das "Feuer" dort ist rasch gelöscht. Doch die Feuerwehrkameraden stehen erneut vor einem Problem: Ein Mechaniker liegt besinnungslos unter einem Auto in der schmalen Montagegrube. Den Verletzten herauszuholen, gestaltet sich schwieriger als erwartet.

Ein überdimensionaler Lüfter hat den Rauch, den die Nebelmaschine simuliert hatte, aus der Garage gepustet. Jetzt geht's an die komplizierte Rettung des Mechanikers. Mit gemeinsamen Kräften schieben die Feuerwehrleute das Auto weg, steigen in die Grube, die gerade noch so breit ist, um die Trage abzulassen. Vorsichtig wird der Verletzte festgezurrt und mit vereinten Kräften nach oben gehoben.

Und die Kinder? Die rettet der andere Trupp über eine Anlegeleiter aus dem Dachgeschoss. Schock, Rauchvergiftung? Außerhalb der Gefahrenzone werden alle "Verletzten" von den Einsatzkräften des DRK-Ortsvereins versorgt. Gruppenführer Thomas Kühfuß ist mit fünf bewährten Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen vor Ort.

Mit der Übergabe der Personen ist die Übung für die Feuerwehr noch nicht zu Ende. Zur möglichen Brandbekämpfung des Wohnhauses lässt Zugführer Gerhard Stuber mit der Besatzung des Löschfahrzeuges LF 8 eine Schlauchleitung zur gut 250 Meter entfernten Zaber auslegen und pumpt von dort Löschwasser herbei. Die Weilerer Abteilung beordert der Kommandant an die Rückseite des Hauses. Durch einen Sperrriegel aus Wasser sollen sie die Nachbarhäuser schützen.

Bilanz "Eine gute Übung, ein perfekter Einsatz," lobt Bürgermeister Dieter Böhringer danach. Anerkennung gibt es auch vom Kommandanten. Für ihn sei wichtig zu sehen, dass "die Zusammenarbeit der einzelnen Gruppen hervorragend klappt und auch die Gruppenführer die ihnen zugeteilten Aufgaben beherrschten".

Bild: Kein leichtes Unterfangen für die Floriansjünger: Der "verletzte" Mechaniker wird in der Kfz-Garage mit gemeinsamen Kräften aus der engen Montagegrube gehoben. (Foto: Werner Stuber)