Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Im Notfall nach Ittlingen und Gemmingen

Kirchardtvon Annette Gast-Prior, HSt

Seit 2001 hat Kirchardt einen Feuerwehrbedarfsplan. Jetzt stellte Kommandant Markus Bucher die zweite Fortschreibung nach 2004 im Gemeinderat vor. Der Entwurf ist beschlossen.

Eine sogenannte Gefahrenabwägung müssen alle Gemeinden des Landkreises vorlegen. So sieht es das Feuerwehrgesetz für Baden-Württemberg vor. In der Bedarfsplanung werden die örtlichen Verhältnisse analysiert. Auf dieser Grundlage werden die Anforderungen an das Feuerwehrpersonal und seine Ausstattung festgelegt.

Neu festgeschrieben ist jetzt, dass in Kirchardt und seinen Ortsteilen die Nachbarschaftshilfe durch die Wehren der direkt angrenzenden Gemeinden Ittlingen und Gemmingen mit zehn beziehungsweise 13 Minuten Anfahrtszeit erfolgt. Seit Jahren absolvieren die Aktiven der drei Wehren gemeinsam ihre Ausbildungen. Jetzt hätten sich die Kommandanten auf diese Nachbarschaftslösung verständigt.

Nachbarschaft 

Bis dato hatte Bad Rappenau den Nachbarschaftsdienst abgedeckt. Bei rund 100 Einsätzen, die die Kurstadt-Wehr jährlich bewältige, sei diese über eine Entlastung nicht böse, weiß Bucher.

Sollte in Kirchardt eine Drehleiter (siehe Hintergrund), der Gefahrstoffzug oder technische Hilfeleistung erforderlich sein, werde Bad Rappenau mit einer Anfahrtszeit von 16 Minuten auch weiter angefordert. Keinerlei Einsätze im Rahmen der Überlandhilfe zeigt die Statistik im Laufe der vergangenen Jahre. Für die Autobahn ist Kirchardt nicht mehr zuständig. Sie wird von Rappenau und Sinsheim abgedeckt.

51 Feuerwehrangehörige sind in Kirchardt aktuell aktiv, 20 davon in der Regel tagsüber am Ort anwesend. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre lag die Antrittssstärke bei einem Alarm an Wochentagen allerdings bei nur zwölf Floriansjüngern. Ein Bild, das in vergleichbaren Gemeinden ähnlich aussehe.

Aufgeführt sind in der Feuerwehrkonzeption neben Schulen und Kindergärten, die es zu betreuen gilt, auch Pflegeeinrichtungen, Läden, Versammlungsstätten, Sportheime und an historischen Gebäuden das Heimatmuseum oder das Damenstift in Bockschaft. Einzig die Aussiedlung Sandbrunnen, erklärte Bauamtsleiter Michael Baumgartner auf Nachfrage, habe unzureichende Löschreserven, aber „eine stillgelegte Gülleanlage wird zum Löschreservoir umgebaut“.

Die Zusammenarbeit mit den sieben Gewerbebetrieben, auf die die Wehr ein besonderes Auge hat, funktioniere, erklärte Bucher auf Nachfrage von Gemeinderat Klaus Schenk: „Bässler baut schneller an, als wir Begehungen machen können.“ Nach diesem Scherz bestätigte der Kommandant aber ernsthaft, man stehe in ständigem Kontakt und kenne die Örtlichkeiten, die es im Notfall zu schützen gilt. Üblicherweise setzten Firmen die Feuerwehr von Brandschutzplänen in Kenntnis, sobald diese vorliegen.

Ausstattung 

Bucher machte klar, dass die Erhebung keine Wunschliste der Wehr darstelle. Wenn in etwa drei Jahren eine Ersatzbeschaffung für ein dann 30 Jahre altes Löschfahrzeug nötig werden könnte, sei dies ein separater Vorgang. Die Bedarfsplanung erfasst dennoch die Fahrzeugausstattung, die für Kirchardt aktuell ausreichend sei.

Bild: Mit dem neuen Tanklöschfahrzeug, das Kirchardt im Jahr 2006 angeschafft hat, und zwei weiteren Löschfahrzeugen ist die Fahrzeugausstattung der Feuerwehr auf einem guten Stand. (Foto: Simon Gajer)