Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Im Notfall geht es um Zentimeter

Bad Rappenauvon Ulrike Plapp-Schirmer, HSt

Beschwerden von Anwohnern haben die Stadtverwaltung, die Freiwillige Feuerwehr und die Polizei zum Anlass genommen, den ruhenden Verkehr im Ortsteil Zimmerhof unter die Lupe zu nehmen. „Die meisten Beschwerden richten sich gegen Fahrzeuge, die so abgestellt werden, dass Rettungskräfte im Notfall die teilweise sehr engen Straßen nicht befahren können“, begründet Andreas Lämmle, stellvertretender Ordnungsamtsleiter der Stadt Bad Rappenau, den nächtlichen Einsatz.

Bußgeld Nach einer Lagebesprechung im Feuerwehrgerätehaus rücken die Drehleiter, der Mannschaftswagen mit Kommandant Felix Mann und ein Polizeiwagen mit Revierleiter Jens Brockstedt aus. In Zimmerhof, so Verkehrsexperte Lämmle, komme es immer mal wieder zu Durchfahrtsproblemen. Ziel eins der 2,50 Meter breiten und zehn Meter langen Drehleiter ist daher die Sonnenstraße. Dort darf links und rechts der Fahrbahn geparkt werden, nur nicht so, dass die Feuerwehr im Notfall nicht durchkommt: 3,05 Meter müssen immer frei sein. Wird dieser Raum künstlich verengt, kostet das 15 Euro. Im Laufe des Abends verhängt das Ordnungsamt dieses Bußgeld drei Mal: „Wir hoffen, die Bevölkerung so zu sensibilisieren“, sagt Andreas Lämmle.

In erster Linie um Aufklärung geht es Stadt und Feuerwehr bei den Kontrollfahrten: „Dass man bei Einsätzen hängen bleibt, haben wir immer wieder“, erklärt Feuerwehrkommandant Felix Mann: „Auch auf der Autobahn ist das ein Problem: Wenn die Fahrzeuge keine breite Gasse bilden.“ Dass die Feuerwehr an einen Schadensort problemlos herankomme, sei in unser aller Interesse, ergänzt Jens Brockstedt.

Weg Spannend wird die Kontrollfahrt in den Stichstraßen des neuen Zimmerhofs, in der Salzelmener Straße mit ihren kleinen Kreiseln, um die die Drehleiter fast nicht rumkommt; oder dort, wo sich Potsdamer Straße und Haller Ring begegnen. Ein Anwohner hat sein Fahrzeug nicht nah genug am Gehwegrand geparkt und damit die 3,05 Meter unterschritten. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sprechen mit ihm, denn hier geht es auch um den Schutz seines eigenen Hauses. Zum einen hat das Feuerwehrfahrzeug keinen Platz mehr, die Stützen auszufahren; zum anderen kann die Drehleiter nicht zum oberen Fenster hin schwenken, weil ein Baum im Weg ist: Das schaue man sich zusammen mit Fachleuten noch mal an, sagt Andreas Lämmle. Er überlegt, in der Salzelmener Straße, Höhe Cottbuser Straße, drei Stellplätze am äußeren Rand eines Kreisels einzuzeichnen. Dort parken am Abend der Kontrollfahrt nämlich vier Wagen. Einer zu viel.

Schritt für Schritt werden in den kommenden Wochen Beschwerden aus Bad Rappenau und den Stadtteile abgearbeitet. „Ich würde das gern noch vor der Verkehrsschau im Mai schaffen“, so Lämmle, „damit wir die Erkenntnisse aus den Befahrungen dort mit einfließen lassen können.“

Die Situation in Zimmerhof sei insgesamt nicht ganz so dramatisch, wie Bürger das oftmals schilderten. Doch das sei auch den Ordnungsamtsmitarbeitern und der Polizei zu verdanken, die dort regelmäßig Streife fahren. Lämmle wörtlich: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“