Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Großer Zapfenstreich zum Jubiläum

Neckarwestheimvon Uwe Mundt, HSt

Mit dem Großen Zapfenstreich hat die Freiwillige Feuerwehr Neckarwestheim ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Das militärische Zeremoniell lockte im Fackelschein zahlreiche Schaulustige auf den Sportplatz. Die Floriansjünger aus der Gemeinde zwischen Reben und Reaktoren sind eine der ältesten Löschformationen in Baden-Württemberg.

Feuerwehrleute aus Neckarwestheim, von den Musikkorps der Wehren in Bad Friedrichshall und Ilsfeld und die Kapelle des örtlichen Musikvereins marschierten im Gleichschritt, begleitet von Fackelträgern aus Neckarwestheim, auf das dunkle Spielfeld des Sportplatzes. Unter dem Kommando vom Oberleutnant der Reserve Gerhard Kupfer aus der Salzstadt zelebrierten die Musiker unter der Stabführung von Klaus Ritter und Tambourmajor Reiner Baumgart das fast 200 Jahre alte Zeremoniell. Es erklangen verschiedene Horn- und Trommelsignale, eine Serenade aus zeitgenössischen Stücken, das Gebet "Ich bete an die Macht der Liebe" von Dmitrij Bortnjanski und die Nationalhymne. Fasziniert lauschten zahlreiche Neugierige auf den Rängen.

In den Himmel Feuerwehrleute kommen allesamt in den Himmel, sagte Reinhold Gall, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, unter starkem Beifall. Schließlich würden die Männer und Frauen im blauen Tuch sonst das Feuer der Hölle löschen. Einer Gemeinde könne nichts Besseres passieren, als Männer und Frauen zu haben, die bei Notfällen alles liegen und stehen lassen, um zu helfen, betonte Gall.

Bürgermeister Mario Dürr kündigte den Wehrleuten einen Ersatz für das über 20 Jahre alte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 an. Dabei werde die Gemeinde auch einige Sonderwünsche berücksichtigen.

Einen geschichtlichen Rückblick auf die vergangenen 150 Jahre gab Kommandant Martin Gross. 1859 war die Neckarwestheimer Wehr mit 69 Freiwilligen unter Friedrich Zillhardt ins Leben gerufen worden. Mit einigen Stücken der damals und später eingesetzten technischen Ausrüstung hatte Ulrike Groß die Reblandhalle dekoriert.

Heute vereinigt die Neckarwestheimer Wehr 42 Männer und Frauen mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren. Sorgen macht in Neckarwestheim, wie überall, die Tagesverfügbarkeit der Wehrangehörigen. Neben dem Löschen seien heute vor allem technische Hilfeleistungen aller Art gefragt.

Belastung "Heimat ist da, wo man sich in die Pflicht nehmen lässt", mit diesem Zitat des frühren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker würdigte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) die Einsatzbereitschaft der Neckarwestheimer Wehr.

Ohne die Freiwilligen Feuerwehren wären Rettungseinsätze viel teurer, erklärte der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer aus Lauffen und erinnerte daran, dass die Einsätze auch eine Belastung für Angehörige der Floriansjünger darstellten. Der evangelische Pfarrer Volker Kühn erklärte, Feuerwehrleute und Angehörige anderer Rettungsdienste seien der verlängerte Arm Gottes.

Die Feier in der Reblandhalle wurde vom Musikverein umrahmt. Nach dem Großen Zapfenstreich spielte die Band "Soul Control" zur Unterhaltung und zum Tanz.

Bild: "Ich bete an die Macht der Liebe" von Dmitrij Bortnjanski intonierten die Neckarwestheimer Musiker beim Gebet während des Großen Zapfenstreichs im Fackelschein. (Foto: Uwe Mundt)