Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Großer Umbruch im Rettungsdienst

von Redaktion HSt

Die Ausbildung im Rettungsdienst ist im Umbruch. Seit Anfang 2014 gilt ein neues Gesetz, das höhere Anforderungen vorschreibt. War bisher eine zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten die Regel, ist nun eine dreijährige Lehrzeit zum Notfallsanitäter verpflichtend.

„Die neue Ausbildung ist ein Quantensprung in der Notfall-Erstversorgung“, stellt Markus Stahl fest, Rettungsdienstleiter im DRK Heilbronn. Absolventen sollen künftig in der Lage sein, Maßnahmen der Erstversorgung auch ohne Notarzt vorzunehmen. Die Vergabe von Medikamenten war bisher nur dem Notarzt vorbehalten. „Das wird sich in Zukunft ändern“, sagt Stahl. Die neuen Notfallsanitäter sollen künftig bis zum Eintreffen des Arztes am Unfallort handlungsfähig sein und zwar ohne sich in einer rechtlichen Grauzone zu befinden. Für Stahl ein Riesenfortschritt, weil in gravierenden Fällen „jede Sekunde zählt“. Neu ist, dass ein Teil der Lehrzeit im Krankenhaus absolviert wird. Eine Kooperation haben DRK und SLK-Kliniken aufgebaut. Ziel ist, in den ersten Wochen eventuelle Berührungsängste abzubauen, zunächst die Grundpflege der Patienten zu lernen. Später folgt das Sichern der Atemwege, das Legen von Zugängen, die Blutabnahme. Mit Hilfe von Praxisanleitern „wird eine engmaschige Betreuung gewährleistet“, sagt Gisela Jenkner, Leiterin der SLK-Gesundheitsakademie. Das Schulgebäude der DRK-Schüler steht im Landkreis Freudenstadt, in Pfalzgrafenweiler. Der praktische Teil der Ausbildung erfolgt auf der Rettungswache in Heilbronn. Tobias Diem, DRK-Praxisanleiter für Notfallsanitäter, war einer der Ersten, der in Heilbronn die neue Qualifikation abschloss. Er bildet derzeit vier Azubis aus, Anfang Oktober fangen vier weitere an.

Auch für die bisherigen Rettungsassistenten bedeutet das neue Gesetz, dass sie je nach Berufserfahrung einen zusätzlichen Lehrgang oder eine Ergänzungsprüfung absolvieren müssen.

Bild: Die Ausbildung im Rettungsdienst wird auf eine breitere Basis gestellt. Drei statt bisher zwei Jahre dauert die Ausbildung für die neuen Notfallsanitäter. Foto: Sawatzki