Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Führungsstab des Landkreises übt

Möckmühlvon Bernhard Vetter, Feuerwehr Möckmühl

Von der Spedition Mohr & Braun im Möckmühler Industriegebiet Habichtshöfe wird der Brand mehrerer LKW gemeldet. Kurz darauf brennt es auch in der Lagerhalle der Spedition. Die Rettungswege aus dem angrenzenden Bürogebäude sind völlig verraucht. Brandstiftung! Sechs schwarz gekleidete Personen flüchten in Richtung Hofgut Maisenhälden.

Dies ist das Szenario bei der Jahresübung des Führungsstabes der Feuerwehren des Landkreises Heilbronn. 140 Feuerwehrangehörige in 25 Einsatzfahrzeugen fahren im Zuge der durch die Integrierte Leitstelle ausgelösten Alarmierung die Einsatzstelle an.

Ziel der vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Uwe Thoma und Bernd Halter (Landratsamt Heilbronn) vorbereiteten Übung ist es, diese Einsatzlage auf engstem Raum zu bewältigen und dabei das Zusammenspiel zwischen den Einsatzkräften und dem Führungsstab zu trainieren. Bernd Halter: „Übungstechnisch ist dieses Szenario hier ein Traum“.

Kurz nach der Alarmierung sind die ersten Einsatzfahrzeuge aus Möckmühl vor Ort, aufgrund der erweiterten Schadenslage rücken schnell die Einheiten aus Neuenstadt nach. Es brennt an zwei Stellen. Firmeninhaber Alexander Braun gibt an, dass 15 Personen vermisst werden.

Im Hof der Spedition stehen sechs brennende LKW, gleichzeitig brennt es in der Lagerhalle. Übungsleiter Frank Pitz von der Eppinger Feuerwehr beschreibt die angenommene Schadenslage. Uwe Thoma als örtlich zuständiger Einsatzleiter muss unter anderem schnell entscheiden: Ist eine Menschenrettung erforderlich? Werden Personen vermisst? Von welcher Einsatzstelle geht die größte Gefahr aus? Müssen weitere Einheiten nachalarmiert werden? Die Feuerwehr Neuenstadt bekämpft daraufhin den LKW Brand, gleichzeitig rückt die Möckmühler Wehr unter Atemschutz zur Personensuche und Brandbekämpfung in die Lagerhalle und das Bürogebäude vor.

Die Einsatzleitung übernimmt der Führungsstab, dem Kommandanten und Führungskräfte aus dem ganzen Landkreis angehören. Der Einsatzleitwagen wird aus Neckarsulm angefordert.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung, die sich aufgrund der angenommenen inversen Wetterlage auf das benachbarte Logistikzentrum ausdehnt, werden die beiden Messwagen des Landkreises aus Neckarsulm und Lauffen mit den Fachberatern alarmiert. Kann im Logistikzentrum weitergearbeitet werden? Müssen angrenzende Gebäude evakuiert werden? Müssen Straße oder die Bahnlinie gesperrt werden?

Schnell finden die Einsatzkräfte 13 verletzte Personen und retten diese aus einem Fenster des Bürogebäudes mit Hilfe der Drehleiter. Sie werden dem Sanitätsdienst übergeben. Mike Berner vom DRK Möckmühl stellt die Verletzungen fest und nimmt die Personalien auf. Krankenhäuser in Tübingen, das Krankenhaus Möckmühl, der Gesundbrunnen und das Plattenwaldkrankenhaus sollen die Personen aufnehmen.

Der Brand und auch der Rauch breiten sich über die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen weiter aus. Bedroht ist jetzt auch das Hofgut Maisenhälden. Dort hält sich eine Gruppe mit 60 Kinder und zehn Betreuern auf. Mehrere Kinder klagen bereits über Atemwegsreizungen und Husten. Die Messgruppe nimmt die erforderlichen Messungen vor. Eine Evakuierung der Kinder nach Möckmühl wird eingeleitet.

Die Übung ist fast abgeschlossen. Ist alles erledigt? Da meldet sich aus dem Führungsstab noch Reinhold Gall von der Obersulmer Feuerwehr: „Wir vermissen noch zwei Personen. Wo halten sich diese auf? Bevor das nicht geklärt ist kann der Übungseinsatz nicht beendet werden.“ Es stellt sich heraus, dass anfangs bei der Meldung der vermissten Personen bewusst eine falsche Zahl genannt wurde, um auch eine solchen Sachverhalt zu üben. Somit alle Personen gerettet, Feuer schwarz: Übungsende.

Kreisbrandmeister Uwe Vogel ist zufrieden. „Wir haben das Übungsziel erreicht und die Kommunikationsstrukturen im Stab testen können.“ Der Führungsstab, so Vogel weiter, ist in dieser Übung unter Realbedingungen gefordert worden.