Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Feuerwehr soll hinters Schafhaus ziehen

Untergruppenbachvon Nelli Nickel, HSt

Über den Standort für das geplante Feuerwehrhaus hat der Gemeinderat in Untergruppenbach eine Entscheidung gefällt: Mit einer Gegenstimme wählten die Räte das gemeindeeigene Grundstück hinter dem Schafhaus an der Ecke Ilsfelder Straße/Im Schafgrund. Architekt Hannes Buck aus Heilbronn wurde gleichzeitig beauftragt, eine Entwurfsplanung zu erstellen, nachdem alle rechtlichen Fragen geklärt sind. Nach ersten Plänen des Architekten soll das Gebäude, das im Stil des Schafhauses gebaut werden soll, rund 2,7 Millionen Euro kosten.

Über einen möglichen Baubeginn entschied das Gremium bewusst nicht. Dieser liegt noch in weiter Ferne. Nach einer Prioritätenliste, die der Gemeinderat im September 2007 aufgestellt hatte, kommt dieser Punkt erst an zehnter Stelle. Vorher seien Dinge wie die Sanierungen von Stettenfelshalle, Freibad und Ortskern auf der Agenda, erklärt Bürgermeister Joachim Weller die lange Wartezeit.

Der jetzige Standort der Feuerwehr in der Happenbacher Straße hat einige Nachteile: Das Gebäude, das 1957 gebaut wurde, ist recht klein, es gibt nur eine Toilette, Dusch- und Umkleideräume fehlen komplett. Die 45 aktiven Feuerwehrmänner müssen sich hinter den Fahrzeugen umziehen. Außerdem liegt das Gebäude im verkehrsberuhigten Bereich, was die An- und Abfahrt bei einem Alarm erschwert.

Optimal sei der Standort Schafhaus zwar auch nicht, das sei den Kameraden klar, sagte Feuerwehrkommandant Timo Hägele in der Gemeinderatssitzung. Der Platz sei mit zehn Ar recht beengt. Allerdings sei das geplante Gebäude »im Gegensatz zu dem, was wir jetzt haben purer Luxus«, so Hägele. »Die Vorteile überwiegen.«

Drei weitere Standorte hatte Architekt Buck für einen möglichen Bau untersucht, wobei ein Areal am Bauhof wegfiel, da der Eigentümer seine Verkaufsbereitschaft im Laufe der Untersuchungen zurückzog. Blieben noch zwei weitere Möglichkeiten: die Schrebergärten am Mühlweg am Zubringer und auf der gegenüberliegenden Seite westlich der Landesstraße 1111. Für die Schrebergärten-Variante sprach, dass es sich um ein gemeindeeigenes Grundstück handelt und das Areal erschlossen ist. Dennoch kämen einige Kosten wie die verkehrstechnische Anbindung auf die Kommune zu. Beim Standort auf der anderen Seite des Zubringers wären ein Erwerb des Grundstücks und die Erschließung notwendig, und es müssten Straßen gebaut werden.

Vorlage Eine genauere Vorlage hätten sich Markus Häberer (UWG) und seine Fraktion gewünscht. Ihnen waren die Pläne für das geplante Gebäude hinterm Schafhaus nicht genug ausgearbeitet. Dennoch entschieden sich die Fraktionskollegen für den Standort im Schafgrund. »Er ist zwar nicht optimal, aber akzeptabel«, sagte Häberer, der vor allem Bedenken hatte, dass die vorhandene Fläche zu klein ist.

Dass ein neues Feuerwehrhaus nötig ist, stellte Norbert Weinert (CDU-Bürgerliste) nicht in Frage. »Für die CDU ist klar, dass die Happenbacher Straße nicht ideal ist«, betonte er. Den Standort am Schafhaus sah er als machbar an. Ein Vorteil seien die vielen Zufahrtsmöglichkeiten. »Ein Nachteil ist der Spielplatz«, verwies der Gemeinderat auf die direkte Nähe. Er begrüßte die Überlegungen, die Spielgeräte an anderer Stelle aufzustellen.

»Ein guter Standort, auch wenn er nicht ganz ohne Fehler ist«, meinte Lopetra Möhle (CDU). Da die Pläne aber nicht so schnell realisierbar seien, stellte sie den Antrag, erst nur die Entwurfsplanung anzugehen.

Die Schrebergärten am Mühlweg favorisierte Ellen Mangatter (SPD). »Ich habe für das Schafhaus eine andere Vision«, sprach sie sich gegen diesen Standort aus. Die Rätin wünscht sich an dieser Stelle eine kulturelle Nutzung wie eine Bücherei. Bücherei und Feuerwehr in direkter Nachbarschaft würden sich nicht widersprechen, hielt dagegen Horst Stieb (SPD) den Standort für geeignet.

»Jetzt müssen wir Geduld üben«, sagte Kommandant Hägele. Die Feuerwehrkollegen würden die Sache realistisch sehen, verstehen, dass die Planung nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne.

Bild 1: Die räumlichen Verhältnisse sind im derzeitigen Feuerwehrhaus in der Happenbachstraße beengt, die Lage in der 30er Zone ist ungeschickt.Bild 2: Zwischen das Schafhaus und einem Mehrfamilienhaus im Schafgrund soll das neue Feuerwehrgebäude kommen. (Fotos: Ulrike Kugler)