Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Diskussion um Einsatzzeiten der Notärzte

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Carsten Friese, HSt

DRK-Geschäftsführer Ludwig Landzettel ist kritisch und zuversichtlich zugleich. Dass die Notärzte in Stadt- und Landkreis Heilbronn im Vorjahr die gesetzliche Hilfsfrist bei Einsätzen wie fast überall im Land nicht eingehalten haben, nennt Landzettel \"schlecht\". In mindestens 95 Prozent aller Fälle müssen die Retter innerhalb von 15 Minuten am Unfallort sein. 93,2 Prozent lautete der Wert bei den Notärzten der Region in 2010 von 8639 Notarztfahrten dauerten länger als erlaubt.

Schneller

Da auch im Jahr zuvor der Wert klar unter der 95-Prozent-Marke lag, haben die Verantwortlichen an Stellschrauben gedreht. Seit Herbst 2010 ist neben Heilbronn, Eppingen und Bad Friedrichshall auch der Notarztstandort Möckmühl mit einem eigenen Einsatzwagen bestückt. Zuvor fuhr der Notarzt im Rettungswagen mit. Das kleine Auto sei \"schneller unterwegs\", sagt Landzettel. Es habe schon zu \"spürbaren Verbesserungen\" geführt. Den aktuellen Hilfsfrist-Wert bei Notärzten für 2011 beziffert Landzettel mit 94,88 Prozent man sei also dicht an der 95-Prozent-Marke dran.

Grundsätzlich gilt: Bei einem Notfall rückt immer ein Rettungswagen mit Besatzung aus, in schweren Fällen zusätzlich ein Notarzt. Eine Versorgung durch den Rettungswagen ist somit immer gegeben. Die Struktur ist so aufgebaut, dass es neben elf Rettungswachen mit Rettungswagen sechs weitere Standorte mit einsatzbereiten Notärzten gibt, vor allem in den Krankenhäusern (siehe Karte). Hier sieht Landzettel die Region gut versorgt. Der flächenmäßig ähnlich große Neckar-Odenwald-Kreis habe drei Notarztstandorte.

Hubschrauber

Auch Dr. Georg Breuer, Sprecher der Leitenden Notärzte in der Region, nennt sechs Notarztstandorte \"relativ komfortabel\". Ziel sei, die Hilfsfrist einzuhalten. Die zwei letzten strengen Winter mit Glatteis hätten sich ausgewirkt. Zudem stiegen die Einsatzzahlen von 7514 (2008) auf 8639 (2010). Breuer ist zuversichtlich. Es gebe nun zusätzlich Ärzte, die bereit sind, im Notfall einzuspringen. Und wenn der Weg zu lang sei, werde in kritischen Fällen der Hubschrauber eingesetzt.

Der Landkreis Hohenlohe steht beim Notärzte-Vergleich schlechter da: Mit 85,2 Prozent lag der Wert im Jahr 2010 deutlich unter der Hilfsfristvorgabe von 95 Prozent.