Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Biberacher Feuerwehr feiert Jubiläum

Heilbronnvon Helmut Buchholz, HSt

Fast wie beim Rosenmontagsumzug in Köln. Der Festumzug zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Biberach bringt am Sonntagmittag das ganze Dorf auf die Beine: entweder als Zaungast oder als einer von rund 1000 Mitwirkenden in 48 Gruppen, die durch den Flecken defilieren. Die urige Parade braucht zwei Stunden, um an den Zuschauern vorbei zu laufen.

Wie beim Fasching in Köln ist der Umzug keine bierernste Angelegenheit, sondern es geht feucht-fröhlich zu. Gleich an der Spitze des Lindwurms verteilen zwei Frauen Schnaps. Innenminister Reinhold Gall, der auch Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes ist, steht in der ersten Reihe auf der Ehrentribüne und kann das Angebot nicht ablehnen.

Was der feuchte Auftakt verspricht, hält der Rest der Karawane. Unzählige Wasserspritzpistolen machen die Zuschauer nass, Feuerwehrleuten in und auf ihren historischen Fahrzeugen und Spritzen sorgen ebenso dafür, dass kein Auge trocken bleibt. Die Schüler der Grund- und Hauptschule Biberach sind mit viel Papier und Phantasie als kleine Feuerteufel verkleidet. Von einem Leiterewagen fliegen von einem Katapult beschleunigt mit Wasser gefüllte Luftballons in die Reihen der Zuschauer.

Astronauten

Noch so eine Parallele zum Fasching: Von den Wagen fliegen Bonbons, Süßigkeiten und sogar Joghurts in die Menge. Die TSV Fußballabteilung schießt großzügig Fußbälle ab. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die Kinder aus den Kindergärten Bibersteige, Maustal und Kehrhütte haben sich einiges für ihren großen Eintritt einfallen lassen. Die Kids der Kehrhütte sind mit viel Alupapier als Astronauten und Mondfahrer verkleidet. Die Leichtathleten des TSV üben den Staffellauf im Umzug mit Startschuss.

Lauter Knall

Apropos Schuss: Als die Schützen der Schützengilde Neckarsulm vor der Ehrentribüne stehenbleiben, wo Innenenminister Gall steht, und ihre Gewehre anlegen, verzieht der Body-Guard des Ministers keine Miene. Der laute Knall der Salutschüsse beeindruckt ihn kein bisschen. Dafür ist Gall, der selbst freiwilliger Feuerwehrmann ist, beeindruckt von dem, was er in Biberach sieht. Klasse, toll, sagt der Obersulmer. Ich finde gut, dass hier auch viele andere Vereine und Gruppen mitziehen. Man sehe, wie sehr die Wehr in Biberach verwurzelt ist.

Verankert

Genau das gleiche hat auch Biberachs Abteilungskommandant Jürgen Pfitzenmaier und Eberhard Jochim, Kommandant der Berufsfeuerwehr, am Freitagabend beim Festakt während des 9. Stegstreckerfests verdeutlicht. Bürgermeister Harry Mergel betonte, dass die Feuerwehr uns lieb und teuer ist. Sie ist eine wichtige Einrichtung in unserer Stadt.

Wie stark die Feuerwehrleute im Ort verankert sind, zeigt allein schon der große Besuch des Festes in Biberach. Das Festzelt war stets gut besucht so wie immer beim Biberacher Stegstreckerfest. Die Freiwillige Feuerwehr ist Veranstalter und kaum jemand will das Ereignis im Täler- und Auenpark verpassen.

Foto: Marius Erlewein